Das Firmenwahrzeichen des Keks-Herstellers Bahlsen wurde gestohlen. Der "Coup" sorgt für Verwunderung. Nun ist ein "Bekennerbrief" aufgetaucht.
Ein mysteriöser Diebstahl sorgt in Deutschland für Verwunderung: Bereits seit Mitte Jänner vermisst der Gebäckhersteller Bahlsen sein Firmen-Wahrzeichen, das 100 Jahre alte "goldene Leibniz-Keks". Seit 1913 hing es in fünf Metern Höhe an der Fassade der Firmenzentrale mitten in der Innenstadt von Hannover, bevor es von Unbekannten entwendet wurde.
Das 20 Kilogramm schwere und etwa einen halben Meter hohe Keks ist aus vergoldeter Bronze gefertigt, weshalb sich der Wert des Materials in Grenzen halten dürfte: In deutschen Medien ist die Rede von etwa 100 Euro. Firmenchef Werner M. Bahlsen setzte jedenfalls eine Belohnung von 1000 Euro für sachdienliche Hinweise aus.
"Bekennerbrief" fordert Kekse für Kinder
Am Dienstag ist dann ein "Bekennerbrief" aufgetaucht. Wie die Polizei in Hannover mitteilte, gingen bei Bahlsen und der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung Briefe ein, in denen der oder die Verfasser angaben, im Besitz des Firmenwahrzeichens zu sein. Beigefügt war ein Foto, auf dem ein wie das "Krümelmonster" aus der "Sesamststraße" kostümierter Unbekannter ein goldenes Keks mit der Aufschrift "Leibniz-Keks" in den Händen hält.
In dem Schreiben wird gefordert, Kinder in einem Krankenhaus mit Keksen zu versorgen und die von Bahlsen ausgesetzte Belohnung in Höhe für die Rückgabe des Kekses einem Tierheim zu spenden. Nun werde geprüft, ob es sich "möglicherweise um eine versuchte Erpressung handeln könnte", teilte die Polizei mit. Derzeit seien der oder die Absender noch unbekannt.
Firmenchef Bahlsen stellte am Mittwoch klar, dass sioch sein Unternhemen nicht erpressen lasse. Allerdings werde man eine soziale Aktion starten, wenn das Kunstwerk zurückgegeben werde.
Als Handwerker getarnte Diebe
Bereits zuvor hatte es am Dienstag eine erste Spur gegeben: Augenzeugen wollen gesehen haben, dass zwei Männer das Keks am helllichten Tag gestohlen haben. Das berichtet zumindest Bild.de am Dienstag. Die Diebe sollen sich dabei als Handwerker getarnt haben. Sie kamen am 11. Jänner offenbar mit einer Leiter, einer kletterte nach oben, der andere sicherte ihn. Bei Passanten erweckten sie dem Bericht zufolge keinen Verdacht, weil der "Coup" nach einem normalen Handwerker-Einsatz aussah.
(APA/AFP/red.)