Wienerin tauscht Sekt gegen Panzergranate

Über eine Online-Börse ertauschte sich eine Wienerin eine angebliche Deko-Granate. Ein evakuiertes Wohnhaus und Straßensperren waren die Folge.

Eine ahnungslose Wienerin hat über eine Online-Börse Wein, Sekt und einige Bilderrahmen gegen eine angebliche Deko-Granate getauscht. Das Objekt entpuppte sich dann aber als echte Panzerabwehrgranate und führte am Dienstag zur Evakuierung eines Wohnhauses in der Brigittenau inklusive Straßensperren. Das gab die Polizei am Donnerstag bekannt. Die Vorbesitzerin hatte die Granate als Türstopper verwendet.

Die 27-Jährige war nach dem Tauschhandel in der Leopoldstadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gefahren. Bei näherer Betrachtung der vermeintlichen Deko-Granate wurde ihr mulmig, sie wandte sich an die Polizei. Diese schickte einen Experten, der sofort Alarm schlug: Es handelte sich nämlich um eine Panzergranate vom Kaliber 88 Millimeter deutschen Fabrikats, bei der aber zum Glück der Sprengsatz fehlte. Das Wohnhaus wurde evakuiert, Dammstraße und Brigittagasse sowie mehrere Gassen gesperrt. Linienbusse wurden umgeleitet, bis Fachleute des Entschärfungsdienstes die Granate abtransportiert hatten.

Die beiden Tauschpartnerinnen wurden nach Angaben von Polizeisprecher Thomas Keiblinger wegen fahrlässiger Gemeingefährdung angezeigt, die Vorbesitzerin darüber hinaus nach dem Kriegsmaterialgesetz. Wie die Leopoldstädterin in den Besitz ihres "Türstoppers" gekommen war, weiß die Polizei noch nicht. Die Frau sei nämlich noch nicht einvernommen worden, sagte Keiblinger.

(APA)

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