Schwedens Frauen wehren sich gegen Bikini-Pflicht

Reuters
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Frauen fühlen sich diskriminiert, weil sie nicht oben ohne ins Schwimmbad gehen dürfen. Das sei sicherer, hygienischer und entspreche eben den Sitten, argumentieren die Befürworter der Bikini-Pflicht.

Immer mehr schwedische Frauen wollen ohne Bikini-Oberteil ins Schwimmbad. Aktivistinnen der Bewegung haben nun eine Kampagne mit dem Slogan "Bara bröst" (oben ohne) losgetreten. "Unser Ziel ist eine Debatte über die ungeschriebenen kulturellen und sozialen Regeln, die den Körper der Frau sexualisieren und diskriminieren", sagte die 21-jährige Studentin Astrid Hellroth.

Auslöser der Bewegung war ein Vorfall in einem Schwimmbad in Uppsala. Zwei junge Frauen waren barbusig in ein Schwimmbad gegangen und wurden vom Bademeister zur Ordnung gerufen. Als sich die Frauen weigerten, ihre Bikini-Oberteile anzulegen, wurden sie des Schwimmbades verwiesen.

Inger Grotteblad vom Freizeitzentrum Uppsala verteidigte das Verhalten des Bademeisters: "In Schwimmbädern müssen Männer generell Badehosen tragen und Frauen entweder einen Badeanzug oder einen Bikini. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens ist es ein Sicherheitsaspekt, zweitens geht es um Hygiene und nicht zuletzt geht es um vorherrschende Sitten und Gewohnheiten."

Mehr als ein Dutzend Frauen sind aktiv geworden und ohne Oberteil in verschiedene Schwimmbäder gegangen. Insgesamt habe die "Bara bröst"-Bewegung schon mehr als 50 Mitglieder. "Es ist wichtig, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben", fügte die 22-jährige Ragnhild Karlsson hinzu.

(Ag.)

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