Deutscher Geistlicher schaltet Todesanzeige für Jesus

Deutscher Priester schaltet Todesanzeige
Deutscher Priester schaltet Todesanzeige(c) BilderBox.com (BilderBox.com)
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In zwei Zeitungen hat ein evangelischer Dekan den Tod Jesu per Anzeige kundgetan und zur Trauerfeier am Karfreitag eingeladen. "Das ist kein billiger Werbegag", betont der Geistliche.

Mit einer besonderen Aktion hat ein deutscher Geistlicher auf die Karfreitagsliturgie in seiner Kirche aufmerksam gemacht: Der evangelische Dekan Dirk Wessel aus Nürnberg hat in zwei Zeitungen eine Todesanzeige für Jesus schalten lassen. "Das ist kein billiger Werbegag", sagte er. "Mir war wichtig, zu zeigen: Das ist ein echter Tod, den Jesus gestorben ist." Zahlreiche Menschen wüssten nicht mehr, welche Bedeutung der Karfreitag hat. Deshalb also die Anzeige in den beiden Blättern "Nürnberger Nachrichten" und "Nürnberger Zeitung".

Vielmehr wolle er, dass die christliche Botschaft vom Tod Christi wieder zum Gesprächsstoff werde und dass Menschen neu darüber nachdenken. "Der Tod macht uns nun einmal hilflos, es fällt uns schwer, damit umzugehen."

Jedes Jahr hänge in seiner Gemeinde St. Leonhard eine solche Anzeige mit schwarzem Kreuz im Schaukasten, erzählte Wessel. Dieses Jahr brachte er den Hinweis auf den Tod Jesu in die Presse. 2007 hatte ein katholischer Pfarrer aus der Nähe von Fürth (Bayern) schon einmal auf diese Weise auf den Karfreitag hingewiesen, "das habe ich mir ausgeschnitten und aufgehoben".

Bei seinen Kollegen stieß die Aktion auf Zustimmung - Überzeugungsarbeit mussten Wessel und ein Kollege allerdings in der Anzeigenabteilung leisten. Denn die evangelische Kirche galt hier zunächst als Firma oder Verein, eine Todesanzeige wäre für sie deutlich teurer geworden als für Angehörige.

"Aber wir haben den Familienpreis bekommen", sagte Wessel schmunzelnd. Man habe der Anzeigenabteilung klar machen können, dass Christen Angehörige von Jesus seien - auch wenn dessen Todeszeitpunkt schon fast 2000 Jahre zurückliegt. In der Anzeige wird Jesus gemäß jüdischer Tradition als "Jesus Ben Josef" (Jesus, Sohn des Josef) bezeichnet. Ergänzt wird sie von einem Abschnitt aus dem "Vierten Lied vom Gottesknecht" aus dem Buch Jesaja im Alten Testament: "Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen." Dieser Schriftteil gehöre zur Liturgie am Karfreitag, erläuterte Wessel.

(Ag.)

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