Slowakei: Schmugglertunnel an EU-Außengrenze entdeckt

Archivbild: Zigaretten
Archivbild: Zigaretten(c) Dapd (Timm Schamberger)
  • Drucken

Durch den 700 Meter langen Tunnel sollen Zigaretten geschmuggelt und illegale Immigranten eingeschleust worden sein. Bis zu 50 Millionen Euro Tabaksteuer entgehen dem Staat.

Die slowakische Polizei hat einen 700 Meter langen Tunnel zwischen der Slowakei und der Ukraine entdeckt. Dadurch gelangten Schmuggelware und möglicherweise auch illegale Immigranten aus der Ukraine in die EU, berichten Robert Kalinak, slowakischer Innenminister, und der Finanzminister Peter Kazimir.

Am slowakischen Tunneleingang zwischen den Orten Nizne Nemecke und Vysne Nemecke sollen mehr als 13.000 Kartons geschmuggelter Zigaretten beschlagnahmt und zwei Personen verhaftet worden sein. Kalinak rechnet mit weiteren Verhaftungen, weshalb die Polizei keine Details über die mutmaßlichen Täter veröffentlichen will.

"Das ist wie aus einem Film über die amerikanisch-mexikanische Grenze und für die Slowakei bisher vollkommen einzigartig", staunt Kazimir. Dem slowakischen Fiskus seien aufgrund des "seit mindestens einem Jahr" durch den Tunnel organisierten Schmuggels bis zu 50 Millionen Euro an Tabaksteuer entgangen.

Innenminister: "Wir zeigen, dass wir die EU-Außengrenze schützen können"

Innenminister Kalinak sieht die Entdeckung des Tunnels als Bestätigung, dass die Slowakei die EU-Außengrenze schützen kann. "Dass wir diesen Fall aufgedeckt haben, ist für uns nicht nur wegen der entgangenen Steuereinnahmen von Bedeutung, sondern auch weil im kommenden Jahr wieder ein Bericht darüber zu erwarten ist, wie wir die Schengen-Außengrenze sichern. Es ist für uns außerordentlich wichtig zu zeigen, dass wir die EU-Außengrenze ordentlich schützen können."

Laut Polizeiangaben agierten die Täter außergewöhnlich professionell. Beispielsweise habe der Tunnel allen Kriterien guter Bergwerkstechnik entsprochen. Ebenso gab es auch einen kleinen Tansportzug auf Schienen. Die Umgebung der Tunnelzugänge sollen auf beiden Seiten der Grenze wie ein Firmengelände eingezäunt gewesen sein.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.