Zwei Tage nach der Katastrophe wurden 482 Leichen geborgen. Hunderte Menschen werden noch vermisst. Mancherorts stürzten Notunterkünfte ein.
Zwei Tage nach dem verheerenden Unwetter auf den Philippinen ist die Zahl der Taifun-Opfer auf fast 500 gestiegen. Bis Donnerstagabend (Ortszeit) wurden nach Armeeangaben 482 Leichen geborgen. Hunderte Menschen galten noch vermisst, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Mehr als 400 Menschen erlitten Verletzungen, als "Bopha" am Dienstag mit Orkanböen und heftigem Regenfall über die Insel Mindanao fegte.
Viele Menschen starben in Sturzfluten und bei Erdrutschen, andere wurden von Bäumen oder Schutt erschlagen. Fast 300.000 Menschen waren betroffen, mehr als eine Viertelmillion sind auf Hilfe durch die Katastrophenhelfer angewiesen. Sie brauchen Wasser, Nahrung, Kleidung oder Notunterkünfte. Die philippinische Armee hat damit begonnen, Hilfsmittel in die betroffenen Regionen zu bringen.
Ausmaß der Zerstörung nicht abschätzbar
Die Unterbrechung von Strom und Telefonleitungen mache es schwierig, das Ausmaß der Katastrophe abzuschätzen, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes, Benito Ramos. "Viele Brücken und Straßen sind kaputt oder blockiert", sagte er. Wir suchen immer noch nach Überlebenden." Der Taifun war so mächtig, dass in einigen Ortschaften die Notunterkünfte einstürzten, sagte ein Armeesprecher im Rundfunk. Die Stromversorgung soll bis Weihnachten wieder hergestellt sein.
Westerwelle erklärte in einem Telegramm an seinen philippinischen Amtskollegen Albert del Rosario sein Beileid: "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden der Opfer und denjenigen, die durch die Naturgewalten ihr Hab und Gut verloren haben." Unterdessen rief das Deutsche Rote Kreuz zu Spenden für die Opfer des Unwetters auf.
Nach einem verheerenden Tropensturm vor einem Jahr, bei dem auf Mindanao mehr als 1200 Menschen gestorben waren, hatten die Behörden diesmal vorzusorgen versucht. Tausende Familien wurden vorsichtshalber schon vor dem Eintreffen des Taifuns in Notunterkünften untergebracht. Die Behörden hatten vor Erdrutschen und Sturzfluten gewarnt. Die Schulen blieben zu und über 100 Flüge wurden gestrichen.
(APA/dpa)