Szenarien des Untergangs und der Rettung

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Einschlagende Himmelskörper, kosmische Konstellationen oder die Wanderung der Erdkruste sind in vielen Szenarien die Vorboten des Untergangs. Die Rettung erhofft man sich von Bunkern und Aliens.

Szenarien für den Untergang:

  • Einschlagende Himmelskörper sind die traditionellen Hauptkandidaten. Gleich mehrere werden gehandelt: „Nibiru“ etwa, den schon die Sumerer entdeckt haben sollen, oder „Planet X“. Die Nasa, die den Himmel auf solche Gefahren abtastet, winkt ab. Aber vielleicht hält sie Funde geheim? Nein: Würde etwas Großes am 21. 12. 2012 einschlagen, wäre es schon länger mit bloßem Auge sichtbar.
  • Kosmische Konstellationen stehen in vielfachem Verdacht. Die einen sehen alle Planeten und die Sonne in einer Reihe, die anderen fürchten das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße, manche eine Supernova. Eine solche ist in den nächsten 100.000en Jahren in der näheren Umgebung nicht zu befürchten, beruhigt Ernst Dorfi (Astronomie, Uni Wien). Und: Das schwarze Loch ist 25.000 Lichtjahre von uns weg, es hat keinen Einfluss. Und: Die Planeten waren seit den 4,5 Milliarden Jahren ihrer Existenz schon in allen erdenklichen Konstellationen, ohne böse Folgen.
  • Die Wanderung der Erdkruste ist eine exotische Variante, aber sie hat einen Hintergrund: Die Erde ist nicht wirklich rund, am Äquator hat sie wegen der Fliehkraft eine Ausbuchtung. Dort würde auch eine große Masse hingezogen, die irgendwo weit weg aus dem Boden kommen würde, durch Vulkane etwa. Dann würde die Erde unrund laufen und das dadurch ausgleichen, dass sie die Masse zum Äquator zieht – und den ganzen Kontinent, auf dem die Masse liegt, gleich mit. So etwas hat es in der Erdgeschichte vermutlich gegeben, aber derzeit deutet nichts darauf hin, und es wäre ein sehr langsamer Prozess. Völlig absurd hingegen ist eine Untergruppe dieser Furcht: Das Magnetfeld werde sich umpolen. Das hat es schon oft getan.
  • Attackierende Aliens dürfen nicht fehlen, es gibt sogar ein Foto von drei „Raumschiffen“. Aber hinter ihnen sieht man den Mond, sie müssten schon lange da sein.

Szenarien für die Rettung:

  • Fluchtbereite Aliens werden von Esoterikern in einem Berg bei dem französischen Dorf Bugarach (Languedoc- Roussillon) vermutet. Die Hoffnung, mitgenommen zu werden, treibt viele hin, zur Freude des Hoteliers.
  • Bombenfeste Bunker werden von vielen Unternehmen schon lange angeboten – für Bomben eben –, der Untergangsboom bringt Extraprofit. 400.000 Dollar muss man schon hinlegen, etwa bei der russischen Firma Spetsgeopoekt. Wohlfeiler ist der Selbstbau von Bunkern, das Internet ist voll mit Bausätzen. Und meist mit dem Rat, man möge die Zuflucht vor Nachbarn geheim halten.

(Red.)

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