Indien: Vorwürfe gegen Polizei im Vergewaltigungsfall

Medien Vorwuerfe gegen Polizei
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Ranghohe Polizeibeamte sollen Druck auf die Richterin ausgeübt haben, als sie das Opfer der Gruppenvergwaltigung nach der Tat befragte. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück.

Nach der Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin in Indien zeichnet sich eine Verwicklung der Polizei in den Fall ab. Die Regierungschefin von Delhi, Sheila Dikshit, reichte eine Beschwerde bei Innenminister Sushilkumar Shinde ein. Wie die Zeitung "Times of India" am Dienstag berichtete, sollen ranghohe Polizeibeamte Druck auf eine Richterin ausgeübt haben, als sie das Opfer nach der Tat befragte.

Demnach sollen die Polizisten die Richterin aufgefordert haben, die Befragung nicht auf Video aufzunehmen sowie einen von ihnen vorbereiteten Fragebogen zu verwenden. Als sie sich weigerte, sollen die Polizisten ungehalten gewesen sein. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück.

Ermittlung soll eine Frau leiten

Aus Ministeriumskreisen verlautete, wahrscheinlich werde wegen der Vorwürfe eine Ermittlung eingeleitet, die von einer Frau geführt werden solle. Das Ministerium nehme die Vorwürfe sehr ernst, sagte ein Mitarbeiter.

Die Studentin war am 16. Dezember in einem Bus von mehreren Männern vergewaltigt und fast zu Tode geschlagen worden. Nach Angaben von Ärzten erlitt sie schwere innere Verletzungen. Daraufhin war es am Wochenende zu gewaltsamen Protesten mit zwei Toten und zahlreichen Verletzten gekommen.

(APA/sda)

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