USA: Pythonjagd in den Sümpfen Floridas

(c) REUTERS (ROBERT SULLIVAN)
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Im Everglades-Nationalpark rufen die Tierschützer zur Jagd auf die südostasiatische Riesenschlange, die ganze Tierarten beinahe ausgerottet hat. Pythons verschlingen zuweilen sogar Hirsche. Prämien winken.

Washington/vier. In Washington ist in der Folge des Schulmassakers von Newtown eine Debatte über eine stärkere Waffenkontrolle entbrannt, im ganzen Land gehen darüber die Emotionen hoch. Aus Angst vor einem Verbot von automatischen Sturmgewehren, wie dies die Obama-Regierung erwägt, sind indessen überall die Waffenverkäufe in die Höhe geschnellt; in den Waffengeschäften stauen sich die Kunden.

Für viele Jäger kam der Notruf aus dem Everglades-Nationalpark im Süden Floridas jetzt wie gerufen. Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission hat die Jagd auf die Tigerpython freigegeben. Wer eine Gebühr von 25 Dollar zahlt und einen Einführungskurs absolviert, darf sich an der Jagd beteiligen. Als Prämien winken 1500 Dollar für die meisten erlegten Schlangen und 1000 Dollar für die längste Python.

Mit Pumpguns und Macheten

Mehr als 800 passionierte Jäger aus allen Teilen der USA treiben sich nun in den Sümpfen Floridas herum, um der Riesenschlange den Garaus zu machen. „Das ist eine einmalige Gelegenheit“, sagte Ron Polster, ein Pensionist aus Ohio. Sie rücken der Python mit Pumpguns, Schrotflinten, Macheten und Schlagstöcken zu Leibe.

Schätzungen zufolge ist die Pythonpopulation in den Everglades auf 10.000 angewachsen. Die Riesenschlangen haben ganze Tierbestände – Luchse, Opossums, Waschbären – beinahe ausgerottet. Pythons verschlingen zuweilen sogar Hirsche. Im Sommer konnten die Nationalparkranger eine Python mit Rekordmaßen fangen: 5,4 Meter lang und 75 Kilo schwer.

Es ist ein importiertes Problem. In den 1980er-Jahren legten sich viele Amerikaner eine Tigerpython (Burma-Python) aus Südostasien als Statussymbol zu. Als sie dem gefräßigen Riesenreptil nicht mehr Herr wurden, ließen sie sie oft in den Everglades aus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2013)

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