Tausende Menschen starben in den vergangenen Jahren bei Bränden in Diskotheken. Eine Chronologie der Feuer-Katastrophen.
30.12.2016 um 21:22
Eine Brandkatastrophe in einer Diskothek im Süden Brasiliens kostete 232 Menschen das Leben. 131 weitere Personen wurden verletzt. Das Feuer war am frühen Sonntagmorgen in einem Nachtclub in Santa Maria im Bundesstaat Rio Grande do Sul ausgebrochen. Dämmmaterial an der Decke des Clubs hatte sich entzündet.
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Eine Pyrotechnik-Show in der Disco namens "Kiss"hat das Feuer ausgelöst und den Erstickungstod bei Hunderten Besuchern zur Folge gehabt.
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Massenpanik brach aus, sodass einige Besucher tot getrampelt wurden, hieß es vom örtlichen Feuerwehrhauptmann. Zunächst war von 90 Toten die Rede, im Laufe des Tages stieg die Opferzahl auf über 200.
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Wegen der Brandkatastrophe brach Präsidentin Dilma Rousseff vorzeitig einen Gipfel in Chile ab. Sie versprach alles nur Mögliche zu tun, um den Angehörigen und Opfern der Tragödie zu helfen.
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"Ich möchte den Brasilianern und der Bevölkerung von Santa Maria sagen, dass wir in diesem traurigem Moment zusammenstehen", erklärte die sichtlich bewegte Staatschefin am Sonntag in Santiago de Chile.
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Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat Rousseff sein Beileid ausgesprochen. "Ich möchte Ihnen, Frau Präsidentin, und dem brasilianischen Volk, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen. Ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl", heißt es in einem Schreiben.
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Die letzte folgenschwere Katastrophe in einer Diskothek hatte sich am 5. Dezember 2009 ereignet: Bei einem von Feuerwerkskörpern ausgelösten Brand in einem Nachtclub der russischen Stadt Perm kamen 150 Menschen ums Leben. Die meisten Opfer verbrannten oder starben an einer Rauchgasvergiftung. Zudem kam es zu einem tödlichen Massenandrang am Ausgang des Clubs.Es folgt eine Chronologie der schwersten Discobrände der vergangenen Jahre:
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1. Jänner 2009: In einem Nachtclub in Bangkok sterben bei einem Feuer 66 Menschen, 200 werden verletzt. Den Ermittlungen zufolge löste ein Feuerwerk den Brand aus. Die meisten Opfer ersticken oder werden zu Tode getrampelt.20. September 2008: Bei einem Feuer in einem südchinesischen Tanzclub in Shenzhen kommen mindestens 43 Besucher ums Leben, 88 werden verletzt. Feuerwerkskörper verursachten die Katastrophe.
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30. Dezember 2004: In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires kommen bei einem Großbrand in einem Tanz- und Konzertlokal 194 Menschen ums Leben, mehr als 700 werden verletzt. Das Feuer bricht aus, als Besucher eines Rockkonzerts Bengalisches Feuer abbrennen und die Deckendekoration Feuer fängt.20. Februar 2003: Im US-Bundesstaat Rhode Island kommen 100 Menschen bei einem Feuer in einem Musikclub ums Leben. Der Brand entsteht während eines Konzerts der Hardrock-Band "Great White" durch ein außer Kontrolle geratenes Feuerwerk auf der Bühne. In dem Club war leicht entflammbares Material für den Lärmschutz verwendet worden.
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30. November 2002: 50 Gäste eines Tanzlokals kommen in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ums Leben. Das Feuer bricht in einer Keller-Disco kurz vor Mitternacht aus. Alle Notausgänge des mit 400 Gästen überfüllten Nachtclubs sind versperrt. Die meisten Opfer ersticken. Ursache des Unglücks sind Kabelschäden oder eine weggeworfene Zigarette.29. Oktober 2002: Schweißarbeiten lösen ein Feuer in einem vietnamesischen Tanzlokal im Saigon International Trade Center aus. Der Brand greift auf mehrere Stockwerke über und wütet fünf Stunden lang. 60 Menschen sterben. Viele Opfer springen auf der Flucht vor den Flammen aus den Fenstern. Das Gebäude hatte nur einen Notausgang.
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7. Juli 2002: Eine fünfstöckige Karaoke-Bar in Palembang auf der indonesischen Insel Sumatra gerät in Brand. 53 Menschen sterben, einige von ihnen beim Sprung aus dem Fenster. Ursache war ein Kurzschluss. Zwei Etagen waren ohne behördliche Genehmigung gebaut worden.25. Dezember 2000: Bei einer weihnachtlichen Tanzparty in einem sechsstöckigen Gebäude mit Tanzclub in Luoyang (Zentralchina) kommen mehr als 300 Menschen ums Leben. Das Feuer brach im Keller aus, wo Schweißer leicht brennbare Materialien entzündet hatten. Eisengitter versperren die Fluchtwege.
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Die schwersten Katastrophen
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