Amoklauf in der Schweiz: Drei Menschen starben

Der Tatort in der Firma Kronospan in der Nähe von Luzern.
Der Tatort in der Firma Kronospan in der Nähe von Luzern.(c) EPA (URS FLUEELER)
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Der Täter ist unter den Toten. Die Schüsse fielen während einer Pause in einem Holzbetrieb in der Nähe von Luzern, der einem Salzburger gehört.

Bei einem Amoklauf in einem Holzverarbeitungsbetrieb im Schweizer Kanton Luzern sind am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Sieben Menschen wurden verletzt, davon fünf schwer, gab die Polizei bei einer Pressekonferenz bekannt. Beim mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 42-jährigen Schweizer handeln, der seit mehreren Jahren bei der Firma tätig war.

Nach Angaben des Unternehmens handelte es sich um einen ruhigen Mann, der nicht aufgefallen sei. Die Toten werden obduziert.

Gezielte Schüsse während zweitem Frühstück

Das Gebiet um den Tatort - das Unternehmen Kronospan, das im Besitz der Krono Holding ist, die wiederum dem Salzburger Spanplattenkonzern Ernst Kaindl gehört, - wurde großräumig abgesperrt worden. Die Tat ereignete sich gegen 9 Uhr im Bereich der Werkstatt, eines Korridors zur Betriebskantine sowie in dieser selbst. Arbeiter hätten gerade ihr zweites Frühstück eingenommen, als plötzlich das Feuer eröffnet wurde. Der Schütze schoss nach Angaben von Kripo-Chef Daniel Bussmann mit einer Faustfeuerwaffe gezielt auf Personen. Kronospan stellte die Produktion nach der tödlichen Schussabgabe vorläufig ein.

Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA setzte drei Hubschrauber ein und flog Schwerverletzte in verschiedene Krankenhäuser. Für die Angehörigen der Opfer wurde eine Hotline eingerichtet.

Der Gemeindepräsident von Menzau, Adrian Duss, äußerte tiefe Betroffenheit. Die Kronospan-Fabrik in Menznau sei mit rund hundert Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in der Gemeinde und der gesamten Region. Der Schweizer Bundesrat drückte nach einer Sitzung ebenfalls seine Betroffenheit aus. Die Regierung habe mit tiefer Bestürzung von den Todesfällen und Verletzten Kenntnis genommen, sagte Bundesratssprecher Andre Simonazzi vor den Medien.

Rätselraten um Motiv

Sofort nach der Tat begann in der Holzfabrik und der Gemeinde das Rätselraten über das Motiv des Schützen. In Schweizer Medien hieß es, bei Kronospan seien möglicherweise wegen eines akuten Holzmangels aufgrund witterungsbedingter Lieferrückstände Entlassungen geplant gewesen. Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit der Bluttat gab, blieb jedoch zunächst völlig unklar. Kündigungen seien in der letzten Zeit keine ausgesprochen worden, teilte der Konzern bei der Pressekonferenz mit.

(APA/dpa)

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