Aufsichtsrat gab Bahn grünes Licht für Stuttgart 21

Die Baustelle Stuttgart 21 wird wieder in Betrieb gehen.
Die Baustelle Stuttgart 21 wird wieder in Betrieb gehen.(c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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Trotz einer Kostensteigerung von rund zwei Milliarden Euro, hält die Deutsche Bahn am umstrittenen unterirdischen Bahnhof fest.

Die Deutsche Bahn kann das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart21 trotz der Kostensteigerung weiterbauen. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns habe bei seiner Sondersitzung am Dienstag dafür den Weg mit Mehrheit freigemacht, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von Mitgliedern des Gremiums. Der unterirdische Bahnhof soll nun bis zu 6,5 Milliarden Euro kosten und damit etwa zwei Milliarden Euro mehr als zuletzt geplant.

Ein Hauptgrund für den Weiterbau dürften die hohen Kosten im Falle eines Bau-Abbruchs sein. Der "Spiegel Online" berichtet, dass dieses Szenario die Deutschen Bahn zwei Milliarden Euro kosten würde. Um 16:30 Uhr will die Bahn in einer Pressekonferenz die Entscheidung des Aufsichtsrates offiziell bekanntgeben.

Sprechklausel aktiviert

Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer hatte im Februar die vertraglich vereinbarte Sprechklausel aktiviert. Diese besagt, dass im Falle von Kostensteigerungen, die den Rahmen von 4,5 Milliarden Euro überschreiten, Bahn und Land "Gespräche" aufnehmen. Im Dezember war diese Situation quasi eingetreten, nachdem die Bahn für die kommenden Jahre Mehrkosten von bis zu 2,3 Milliarden Euro verkündet hatte. Bisher lehnten es Bund, Land und die Stadt Stuttgart ab, sich an den Mehrkosten zu beteiligen.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält trotzdem an dem Projekt fest. "Stuttgart21 wird gebaut", sagte er der "Stuttgarter Zeitung". Es gebe ein gesamtstaatliches Interesse an dem Projekt; der Tiefbahnhof und die Schnellbahntrasse seien von enormer Tragweite für Baden-Württemberg.

(APA/Reuters/dpa)

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