Anhaltende Waldbrände bedrohen die Strom- und Wasserversorgung. Kalifornische Behörden bereiten die Aktivierung von Notreserven vor.
Der Waldbrand in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks im US-Bundesstaat Kalifornien bedroht die Wasser- und Stromversorgung der gut 300 Kilometer entfernt liegenden Metropole San Francisco. Die Flammen seien nicht einmal mehr zehn Kilometer vom Hetch-Hetchy-Wasserreservoir, der Haupt-Trinkwasserquelle für den Großraum San Francisco, entfernt, berichteten örtliche Medien am Montag. 2,6 Millionen Menschenwerden zum Großteil daraus mit Wasser versorgt. Nach Angaben des Versorgers wurden bereits zwei Kraftwerke beschädigt.
Tyrone Jue vom kommunalen Versorger sagte der Zeitung "San Francisco Chronicle", bisher habe es weder einen Engpass bei der Wasserversorgung noch eine Verschlechterung der Wasserqualität gegeben. Es würden aber Vorkehrungen für diesen Fall getroffen. Unter anderem stünden Wasserreserven zur Verfügung.
San Francisco ist allerdings auch von Energielieferungen aus Wasserkraftwerken der selben Region abhängig. Zwei der drei Wasserkraftwerke seien wegen Brandschäden vorübergehend geschlossen worden, sagte Jue. Die Reparaturarbeiten an einer der Anlagen sollten noch am Montag abgeschlossen werden, bei dem anderen beschädigten Werk sei ein Reparatureinsatz noch zu gefährlich. Der Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Jerry Brown, hatte am Freitag wegen der Gefährdung der Wasser- und Stromversorgung den Notstand für San Francisco ausgerufen.
Feuer breitet sich weiter aus
Das Feuer breitete sich am Wochenende rasant aus und bedrohte zwischenzeitlich rund 4500 Häuser. Mehr als 2800 Feuerwehrleute waren zusammen mit Löschhubschraubern und -flugzeugen im Einsatz. Bis Sonntag wurden knapp 55.000 Hektar Land zerstört.
Der auf einer Gesamtfläche von über 500 Quadratkilometern lodernde Waldbrand war vor einer Woche aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen. Begünstigt wurde das Feuer durch extreme Trockenheit und starke Winde. Bis Sonntag brachte die Feuerwehr lediglich sieben Prozent des Brandes unter Kontrolle.
Wetterexperten rechneten damit, dass der Wind am späten Sonntag (Ortszeit) und am Montag zusätzlich auffrischt und damit die Ausbreitung der Flammen beschleunigt. Man gehe davon aus, dass sich das Feuer angesichts "extrem trockenen Brennstoffs und unwegsamen Geländes" weiter ausbreite, sagte Meteorologe Drew Peterson der "Los Angeles Times" (Sonntag). "Aber wenn wir das bis Dienstag durchhalten, sieht es so aus, als ob die Bedingungen besser werden", so Peterson. Unterstützt von Löschflugzeugen und Bulldozern waren
(APA/AFP/dpa)