Seit der Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin von sechs Männern, ist in Indien laute Proteste. Lesen Sie hier die Chronologie der Ereignisse.
Sexuelle Übergriffe auf Frauen wurden in Indien lange verharmlost oder totgeschwiegen. Doch die Vergewaltigung einer Studentin Ende 2012 löste eine Protestwelle aus. Lesen Sie hier die Chronologie der Ereignisse:
2012
16. Dezember: In einem Bus in Neu Delhi vergewaltigen und foltern sechs Männer eine 23-jährige Studentin und verprügeln ihren Freund. Am Folgetag nimmt die Polizei vier Verdächtige fest, später zwei weitere. Der Zustand der Frau ist kritisch.
18. Dezember: Demonstranten verlangen die Todesstrafe für Vergewaltiger. Die Opposition fordert im Parlament schärfere Gesetze.
23. Dezember: Bei gewalttätigen Protesten gibt es mehr als 100 Verletzte.
27. Dezember: Der Zustand des Opfers verschlechtert sich. Die Frau wird nach Singapur ausgeflogen, wo sie am 29. Dezember stirbt.
2013
3. Jänner: Die Justiz erhebt gegen fünf Beschuldigte Anklage wegen Mordes, Vergewaltigung und Entführung. Ihnen droht die Todesstrafe. Das Alter des sechsten Beschuldigten wird geprüft.
21. Jänner: Die mutmaßlichen Vergewaltiger stehen in Neu Delhi für erste Anhörungen vor einem der neuen Schnellgerichte, die nach dem Tod der Studentin eingerichtet worden waren.
28.Jänner: Ein Jugendgericht bescheinigt einem Beschuldigten, dass er nicht volljährig ist. Damit drohen ihm maximal drei Jahre Haft.
2. Februar: Bei einer Anhörung plädieren die Angeklagten auf nicht schuldig. Indien verschärft die Strafen für sexuelle Gewalttäter. Nun reichen sie von mindestens 20 Jahren Haft bis zur Todesstrafe.
5. Februar: Der Prozess gegen fünf Beschuldigte beginnt.
11. März: Der mutmaßliche Drahtzieher wird erhängt in seiner Zelle gefunden.
11. Juli: Das erwartete Urteil gegen den zur Tatzeit 17-Jährigen wird zunächst um zwei Wochen und dann erneut mehrfach verschoben.
28. August: Vergewaltiger sollen in Indien mit dem Versprechen, das Opfer zu heiraten, keine Strafmilderung mehr bekommen. Das habe das Verfassungsgericht entschieden, berichtet die "Times of India".
31. August: Der zur Tatzeit 17-Jährige wird zu drei Jahren Jugendarrest verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
10. September: Die vier Angeklagten werden schuldig gesprochen, das Strafmaß wird noch nicht verkündet. Den Männern im Alter von 19 bis 26 Jahren droht die Todesstrafe.
(APA/dpa)