US-Todeskandidat will vor Hinrichtung Organe spenden

Der Raum für die Hinrichtung mit Giftspritze.
Der Raum für die Hinrichtung mit Giftspritze.(c) REUTERS (� Handout . / Reuters)
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Weil ein zu Tode verurteilter Häftling seine Organe spenden möchte, wird sein Hinrichtungstermin verschoben. Nun sollen Ärzte überprüfen, ob er sein Anliegen in die Tat umsetzen darf.

Mit dem Angebot einer Organtransplantation hat ein US-Todeskandidat die Vollstreckung seiner Strafe um mehrere Monate hinausgezögert. Eigentlich hätte der verurteilte Kindesmörder Ronald Phillips am Donnerstag hingerichtet werden sollen, doch die Regierung des Bundesstaats Ohio gewährte ihm am Mittwoch im letzten Moment einen Aufschub.

Der Hinrichtungstermin wird auf den 2. Juli 2014 verschoben, um zu überprüfen, ob Phillips vor seiner Exekution "nicht-lebensnotwendige" Organe wie eine Niere an seine schwerkranke Mutter oder Schwester spenden könne. "Mir ist bewusst, dass wir uns damit in Ohio auf unbekanntes Territorium wagen", erklärte Gouverneur John Kasich. "Aber wenn ein Leben durch seine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende gerettet werden kann, sollten wir das auch zulassen."

Kein Einzelfall

Der Antrag auf Organspende durch einen Todeskandidaten ist in den USA zwar kein Einzelfall, ähnliche Fälle kamen aber nur selten vor.

Philipps hatte ursprünglich darum gebeten, dass seine Organe nach der Hinrichtung mit einer Giftspritze entnommen werden. Damit wollte er seiner an einer Nierenkrankheit leidenden Mutter oder der Schwester helfen, die Herzprobleme hat. Potenziell sollten die Organe des 40-Jährigen nach dessen Willen aber "so vielen Menschen wie möglich" zugutekommen. Sein Antrag wurde von den Behörden jedoch mit Verweis auf "logistische Schwierigkeiten" und "Sicherheitsrisiken" abgelehnt. Nun sollen Ärzte überprüfen, ob Phillips eine zweite Chance bekommt, sein Anliegen in die Tat umzusetzen.

Phillips war für die Ermordung der drei Jahre alten Tochter seiner Freundin im Jahr 1993 zum Tode verurteilt worden.

(APA/AFP)

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