Shanghai versinkt im Smog

Nicht Tag, nicht Nacht, etwas dazwischen: Shanghai im Smog
Nicht Tag, nicht Nacht, etwas dazwischen: Shanghai im SmogREUTERS
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In der chinesischen Metropole wurden Werte gemessen, die 24 Mal über dem WHO-Grenzwert lagen. Der Flughafen musste seinen Betrieb einschränken.

Shanghai ertrinkt derzeit im Smog: Die Sicht in der Küstenmetropole ging an einigen Stellen der Stadt auf wenige Dutzend Meter zurück. Alle Bauarbeiten in der chinesischen Millionen-Metropole wurden am Freitag gestoppt, der Flughafen musste seinen Betrieb einschränken, der Auto- und Bus-Verkehr um ein Drittel heruntergefahren. Schülern wurde vom Spielen im freien abgeraten, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Die Luftbelastung mit gefährlichen Feinstaubpartikeln, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind, erreichte laut offiziellen Angaben zwischenzeitlich den Wert von 602,5 Mikrogramm. Die Belastung pro Kubikmeter Luft betrug damit mehr als das 24-Fache der von der Weltgesundheitsorganisation als unbedenklich tolerierten Werte von 25 Mikrogramm.

Gefahr von Schlaganfällen und Krebs

Ärzte warnten, dass die extrem hohen Schadstoffkonzentrationen Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Atemwegsleiden, Geburtsschäden oder Krebs auslösen können. Viele Menschen trugen einen Mundschutz gegen die schlechte Luft. In den Weibo genannten chinesischen Microblogs, die dem Kurznachrichtendienst Twitter ähneln, äußerten sie ihre Empörung. "Ich traue mich kaum noch zu atmen", schrieb eine Nutzerin.

Verpestete Luft kann nicht abziehen

Shanghai und die angrenzten Provinzen werden seit Tagen von einer hohen Luftverschmutzung heimgesucht. Der Schadstoffausstoß in den Nachbarprovinzen Jiangsu und Zhejiang soll zu den Höchsten in ganz China gehören. Trotzdem galt die Luftverschmutzung in der Finanzmetropole bisher als deutlich geringer im Vergleich zu Städten wie Peking.

Meteorologen machen das Wetter für die schlechten Luftwerte der vergangenen Tage mitverantwortlich. Derzeit werde die verpestete Luft nicht so schnell wie gewöhnlich weggeweht. Laut Prognosen dürfte die Verschmutzung daher noch mindestens bis zum Ende der Woche andauern.

(APA/DPA)

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