Jahreswechsel: Partys von Rio bis in die Antarktis

FEUERSHOW ZUM JAHRESWECHSEL 2009/2010 BEIM WIENER RIESENRAD
FEUERSHOW ZUM JAHRESWECHSEL 2009/2010 BEIM WIENER RIESENRAD(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Ob an der heißen Copacabana, der kühlen Themse oder am Rande des eiskalten Adélielands in der Antarktis: Milliarden Menschen feierten den Beginn des neuen Jahres 2014.

London/Rio. Weltweit haben Milliarden Menschen mit Partys, Feuerwerk und (sofern erlaubt) größeren Mengen Alkohol das neue Jahr begrüßt. Die globalen Festivitäten begannen am Dienstag gemäß den astronomischen Naturgesetzen wieder in den pazifischen Staaten westlich der Datumsgrenze wie Tonga, Kiribati und Neuseeland und schwappten stündlich auf Zeitzonen weiter westlich über.

Am Ende konnte man auch auf Gebieten östlich der Datumsgrenze, die mit Ausnahmen am 180. Längengrad verläuft, feiern – etwa auf Hawaii, Französisch-Polynesien und den Cookinseln: Hier begann schon das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.

In Brasilien feierten 2,3 Millionen Menschen auf dem Copacabana-Strand von Rio den Beginn des Fußball-WM-Jahres und den Auftakt zu den Olympischen Spielen von 2016. Bei 30 Grad gaben Bands, DJs und Sambaschulen den Ton an. Ein 16 Minuten langes Feuerwerk wurde zu Mitternacht computergesteuert im Einklang mit dem Soundtrack des Zeichentrickfilms „Rio 2“ auf elf Flößen in der Atlantikbucht gezündet.

Die Party an der Londoner Themse verlief trotz Massenandrangs friedlich. Insgesamt habe es nur gut 100 Festnahmen gegeben, die meisten wegen Trunkenheit und Ruhestörung, teilte Scotland Yard mit. Rund eine Viertelmillion Menschen waren gekommen, um das Feuerwerk vor dem Riesenrad London Eye zu sehen. Dabei wurde– „Die spinnen, die Briten!“ – Erdbeer- und Kirschdampf verströmt, und es rieselte essbares Konfetti mit Bananengeschmack.

Unruhen in den Niederlanden

Vor allem in urbanen Problemvierteln haben dagegen in Rotterdam und anderen Orten der Niederlande Randalierer während der Silvesternacht Feuerwehrleute angegriffen und sie beim Löschen von Bränden behindert. Auch Polizisten wurden mit Flaschen und Böllern beworfen. Mehrere Täter wurden festgenommen. Im Vergleich zu oft schweren Ausschreitungen früherer Jahre verlief die Silvesternacht aber recht friedlich.

In Frankreich starben zwei Menschen durch Gewalt und Feuerwerk, auf den Philippinen riss eine Bombe bei einer Silvesterparty laut Polizei sieben Menschen in den Tod, fünf weitere wurden verletzt. Unklar waren die Hintergründe der Tat in der Provinz Basilan, 900 Kilometer südlich von Manila.

In New York kamen rund eine Million Menschen auf den Times Square. Um Mitternacht wurde traditionell ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast auf einem Hochhaus heruntergesenkt, und die Klassiker „Auld Lang Syne“ und „New York, New York“ wurden angestimmt. Zuvor waren bereits Stars wie Miley (das „Zünglein“) Cyrus und die rockende Frauenrechtlerin Melissa Etheridge aufgetreten.

Im Zentrum Berlins zog die Feier Hunderttausende an. Die große Party am Brandenburger Tor verlief laut Feuerwehr weitestgehend friedlich. Politisch befrachteter indes ging es in der Ukraine zu, wo angeblich rund 200.000 Menschen, die gegen den Stopp des Pro-EU-Kurs des Landes demonstrierten, auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew die Nationalhymne sangen: Damit dürfte ein Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde in der Disziplin Nationalhymnesingen gesichert sein.

Fete im antarktischen Eis

Eine Fete besonderer Art stieg auf dem russischen Expeditionsschiff Akademik Shokalskiy, das seit Weihnachten mit 74 Menschen an Bord, darunter australischen, britischen und neuseeländischen Touristen, am Rand der Antarktis südlich Tasmaniens im Eis festsitzt. An Bord ging es wild zu, wie man per Internet mitteilte, die Leute trugen ein selbst geschriebenes Lied vor und luden Videos ins Web hoch. Dickes Eis und schlechtes Wetter vereitelten bisher Hilfsaktionen dreier Eisbrecher aus Australien, China und Frankreich. Man wartet auf gutes Wetter, um die Passagiere mit Hubschraubern auszufliegen. Die 22 Besatzungsmitglieder sollen an Bord ausharren. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2014)

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