Wasser im Helm: NASA-Astronaut beinahe ertrunken

Der italienische Austronaut Luca Parmitano überlebte gefährlichen Unfall im Weltraum.
Der italienische Austronaut Luca Parmitano überlebte gefährlichen Unfall im Weltraum.(c) APA/EPA/CLAUDIO ONORATI (CLAUDIO ONORATI)
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Ein defekter Raumanzug brachte einen italienischen Astronauten in Lebensgefahr. Während eines Weltraumspaziergangs kam Wasser in seinen Helm - er wäre fast erstickt.

Der italienische Astronaut Luca Parmitano war am 16. Juli vergangenen Jahres auf einem Außeneinsatz im All, als er 44 Minuten nach Beginn seines Weltraumspaziergangs Wasser im Helm seines Raumanzuges bemerkte. Mit Mühe kann er sich auf die Internationale Raumstation ISS zurückkämpfen. Wie die NASA am Mittwoch mitteilte, standen zu diesem Zeitpunkt bereits 1,5 Liter Wasser in seinem Helm - Parmitano hätte ersticken können.

Ein fünfköpfiges Untersuchungsgremium unter Leitung von Chris Hansen, Chefingenieur für die ISS am Johnson Space Center in Houston, hat den Fall aufgearbeitet und am Mittwoch den rund 220 Seiten starken Bericht vorgelegt.

Selbes Problem bereits eine Woche zuvor

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eingeräumt, dass eine Fehleinschätzung das Leben des italienischen Astronauten in Gefahr gebracht hat, denn: Dasselbe Problem mit dem Raumanzug war bereits eine Woche zuvor aufgetreten. Die Experten hätten das Wasser im Helm damals jedoch fälschlich als Leck an einem Trinkwasserbeutel interpretiert, erklärte die NASA am Mittwoch. "Dieses Vorkommnis wurde nicht richtig untersucht", hieß es. "Damit hätte vermieden werden können, eine Woche später das Leben eines Besatzungsmitglieds in Gefahr zu bringen."

Ermittlungen ergaben schließlich, dass wegen einer verstopften Pumpe Wasser aus dem System zur Temperierung des Anzugs in die Luftversorgung eingedrungen war. Die NASA nutzt seit drei Jahrzehnten das gleiche Raumanzug-Modell. Ein derartiger Fehler war zuvor noch nie aufgetreten.

(APA/AFP)

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