Drei Jahre sind seit der Katastrophe von Fukushima vergangen, Urteile gibt es noch immer keine.
Knapp drei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima ist noch immer niemand juristisch zur Verantwortung gezogen worden. Darauf haben am Samstag mehrere hundert Demonstranten hingewiesen, die sich in der japanischen Hauptstadt Tokio zu einer Protestkundgebung versammelten. "Es gibt viele Opfer, aber keine Anklagen", sagte die Organisatorin der Veranstaltung, Ruiko Muto.
Bei dem verheerenden Erdbeben und Tsunami vom 11. März 2011 war das Kernkraftwerk Fukushima so schwer beschädigt worden, dass die Kühlanlagen ausfielen und es in der Folge zu einer Kernschmelze in mehreren Reaktoren kam. Nach dem Desaster wurde eine Sperrzone um das Kraftwerk eingerichtet, rund 160.000 Menschen verließen das Katastrophengebiet.
Bisher gibt es keine belegten Todesfälle durch Verstrahlung. Mehrere Bewohner der Region verübten jedoch Selbstmord. Nach amtlichen Angaben starben 1656 Menschen in der Präfektur Fukushima an Stress oder anderen Krankheiten, die auf die Katastrophe zurückgeführt wurden. Durch das Erdbeben und den Tsunami wurden in Japan insgesamt mehr als 18.000 Menschen getötet. Im Jahr 2012 reichten 15.000 Betroffene eine Klage gegen den Atomkraftwerkbetreiber Tepco ein. Im September 2013 entschied die Staatsanwaltschaft jedoch, keine Anklage zu erheben. Dagegen läuft ein Berufungsverfahren.
(APA/AFP)