USA: Neonazi ermordete drei Menschen

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Ein Amtsbekannter Antisemit erschoss Jüdin und zwei Methodisten in Kansas. Der 73-jährige wurde am Sonntag von der Polizei verhaftet.

Washington. Der Mörder dreier Menschen vor einem jüdischen Gemeindezentrum im US-Bundesstaat Missouri am Sonntag ist ein seit Jahrzehnten aktiver Neonazi und Judenhasser. Der 73-jährige Frazier Glenn Cross Jr., der am Tag vor Beginn des jüdischen Pessachfests einen methodistischen Arzt und dessen Enkel sowie eine jüdische Pensionistin mit einer Schrotflinte umbrachte, war seit den 1970er-Jahren im rassistischen und antisemitischen Ku-Klux-Klan in führenden Rollen tätig, fasst die Anti-Defamation League, eine jüdische Organisation zur Ermittlung antisemitischer und rassistischer Umtriebe, in einem Bericht zusammen.

In den 1980er-Jahren führte Cross Jr. eine paramilitärische Rassistengruppe, die Anschläge auf Schwarze verübte. Nach ihrem Verbot 1987 ging sie in den Untergrund und kündigte an, das „Blut unserer Feinde auf den Straßen fließen zu lassen“. Cross Jr., der auch den Namen Miller verwendete, wurde vom FBI in den Ozarks, einer Bergkette in Missouri, festgenommen und wegen des illegalen Besitzes einer Handgranate zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Begeisterung für Hitler

Die „New York Times“ erinnerte zudem an ein Radiointerview, das Cross Jr. im Jahr 2010 dem Talkshowmoderator Howard Stern gab. Auf die Frage, ob er Juden oder Schwarze mehr hasse, sagte er: „Juden. Tausendmal mehr. Im Vergleich zu unserem jüdischen Problem sind alle anderen bloße Ablenkungen.“ Die Juden würden Medien, Regierung sowie Zentralbank kontrollieren und „Völkermord an der weißen Rassen begehen“. Zudem nannte er Hitler „den größten Mann, der jemals gelebt hat“. Diese Begeisterung für den Diktator hat ihn nicht verlassen: Bei seiner Verhaftung am Sonntag brüllte Cross Jr.: „Heil Hitler!“ (go)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.04.2014)

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