Junge Britin verklagt Schule wegen Diskriminierung von Christen

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Einer Schülerin wurde das Tragen eines "Keuschheits-Rings" verboten.

Im Streit um ihren Fingerring mit eingraviertem Keuschheitsgelübde hat eine 16-jährige britische Christin ihre Schule wegen mutmaßlicher Diskriminierung von Christen verklagt. "In meiner Schule dürfen Musliminnen ein Kopftuch tragen, für andere Religionen ist aller mögliche Schmuck erlaubt - das sieht so aus, als seien Christen Opfer von Diskriminierung", sagte Lydia Playfoot dem britischen Fernsehsender BBC. Die Schülerin war vom Unterricht ausgeschlossen worden, weil sie sich weigerte, den Keuschheitsring vom Finger zu nehmen. Auf dem Ring ist ein Bibelvers eingraviert, der zur sexuellen Enthaltsamkeit vor der Ehe aufruft.

Schule: Verstoß gegen Kleiderordnung

Die Schülerin sieht ihre Rechte auf Religionsfreiheit gemäß Artikel neun der Erklärung der Menschenrechte verletzt. Ihre Schule wies die Klage zurück und erklärte, ein Keuschheitsring sei kein zentrales Element des christlichen Glaubens; die Schülerin verstoße deshalb gegen die Kleiderordnung ihrer Schule. Deren Vater, Prediger in Süd-England, kritisierte, es mache sich ein "weltlicher Fundamentalismus" breit, der bestimmte religiöse Überzeugungen zum Schweigen bringen wolle - vor allem den christlichen Glauben.

Ring-"Kampagne" evangelikaler US-Christen

Das Tragen des gravierten Rings ist ein wichtiger Bestandteil der "Silver Ring Thing"-Keuschheitskampagne, die Mitte der 90er Jahre im US-Bundesstaat Arizona ihren Anfang nahm: Konservative evangelikale Christen wollten auf diese Weise die wachsende Zahl von Schwangerschaften bei Minderjährigen eindämmen. Der Bibelspruch auf dem Ring stammt aus dem 1. Brief an die Thessalonicher im Neuen Testament und lautet: "Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, dass ihr die Unzucht meidet, (und) dass jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren."

In den vergangenen Jahren schwappte die Bewegung auch nach Großbritannien. Nach Angaben der US-Organisation tragen mittlerweile rund 25.000 Teenager in aller Welt den Ring.

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