Todesstrafe auf Zauberei: Saudi wollte Geist beschwören

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Symbolbild(c) Reuters (Fabrizio Bensch)
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Sechs Ringe, ein weißer Faden, Watte und ein Zettel mit Beschwörungs-Formeln: Ein 60-Jähriger wurde von der saudischen Polizei verhaftet, weil er einen Dschinn beschwören wollte. Ihm droht die Todesstrafe.

Zauberei kann im islamischen Königreich Saudi-Arabien schwerwiegende Folgen haben: Einem 60-Jährigen droht die Todesstrafe, weil er einen Dschinn, einen Geist in der arabischen Mythologie, beschwören wollte. Bei einer Razzia fand die Polizei im Haus des Mannes als Beweismittel sechs Ringe, einen weißen Faden, Watte und einen Zettel mit handschriftlichen Beschwörungsformeln, wie die Zeitung "Al-Watan" berichtet. Oberst Adullah al-Kurni von der Polizei sagte, der "Zauberer" habe sich im Verhör als Heiler bezeichnet.

"Zauberei" ist in dem islamischen Königreich ein Straftatbestand, der mit dem Tod bestraft werden kann. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch setzt sich derzeit für die Freilassung von Fawza Falih ein, die wegen "Hexerei" zum Tode verurteilt wurde. In ihrem Haus waren 2005 von der Religionspolizei ähnliche "Beweismittel" gesichert worden wie jetzt in Al-Mudscharda. Im vergangenen November war in der Hauptstadt Riad ein Ägypter enthauptet worden, den ein Gericht wegen "Zauberei, verbotenem Sex und Entweihung des Korans" zum Tode verurteilt hatte.

(Ag./Red.)

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