Proteste gegen Monarchie in Spanien

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Nach Rücktritt von König Juan Carlos Verfahren zur Thronübergabe eingeleitet.

Madrid. Am Tag nach der Abdankung von König Juan Carlos hat die Regierung am Dienstag den Prozess zur Amtsübergabe an Kronprinz Felipe eingeleitet. Ministerpräsident Mariano Rajoy rief sein Kabinett zusammen, um den notwendigen Gesetzesentwurf im Parlament einzubringen. Das ist nötig, weil die Verfassung den Fall einer Abdankung nicht regelt.

Rajoy betonte, die große Mehrheit der Spanier wolle die Monarchie. Am Vorabend hatten tausende Spanier den überraschenden Thronverzicht genutzt, um für ein Ende der Monarchie zu demonstrieren. In Madrid gingen rund 20.000 Menschen auf die Straße, in Barcelona 5000, Plakate trugen Slogans wie „España mañana sera republicana“ (Spanien wird morgen republikanisch sein – wobei „mañana“ faktisch auch „irgendwann“ bedeutet). Mehrere Parteien fordern ein Referendum über die Monarchie. Im Vergleich mit Protesten gegen die Sparpolitik der Regierung war die Beteiligung indes matt. Antiroyale Proteste von Spaniern gab es auch im Ausland, etwa in Berlin und Mexiko-Stadt.

Proklamation um 18. Juni?

Kronprinz Felipe (46) könnte bereits in zwei Wochen den Thron als Felipe VI. besteigen. Für die Proklamation im Parlament zeichne sich die Woche vom 16. bis 20. Juni ab, schrieb die Zeitung „El País“. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2014)

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