Nach Schulschießerei: Obama fordert schärfere Waffengesetze

(c) Bloomberg (Andrew Harrer)
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Nach dem jüngsten Attentat eines Teenagers auf einen 14-Jährigen, äußerte US-Präsident Barack Obama seinen Frust über die laxen Waffengesetze. Er fordere eine Verschärfung.

Nach einer erneuten Schießerei an einer Schule hat sich US-Präsident Barack Obama frustriert über die laxen Waffengesetze in seinem Land geäußert. "Wir sollten uns dafür schämen", sagte er am Dienstag, nachdem kurz zuvor ein Teenager an einer Highschool in Portland im US-Staat Oregon einen 14-jährigen Burschen erschossen hatte.

Der Schütze kam ebenfalls ums Leben, jedoch war unklar, ob er sich selbst umbrachte oder von der Polizei erschossen wurde. Ein Lehrer wurde verletzt, als der Schütze in der Umkleidekabine der Turnhalle das Feuer eröffnete, berichtete die Zeitung "The Oregonian". Die Bluttat ereignete sich am vorletzten Schultag vor den Sommerferien. Das Gelände wurde abgeriegelt, nach und nach wurden Schüler und Lehrer in Sicherheit gebracht.

Schweigeminute für Opfer

Am Mittwoch soll bei einem Spiel der Fußball-Mannschaft Portland Timbers in einer Schweigeminute des Toten gedacht werden. Unterdessen will die Polizei die Sicherheit laut "Oregonian" an öffentlichen Schulen in der Umgebung in den kommenden Tagen verschärfen. Konkrete Maßnahmen wurden nicht genannt.

Nach Angaben einer Gruppe, die sich für Waffengesetze einsetzt, handelte es sich um die 74. Schießerei in einer Schule, seit Ende 2012 in Newtown (US-Staat Connecticut) 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen wurden.

Obama zeigte sich verärgert darüber, dass der Kongress in Washington einer Verschärfung des Waffenrechtes keine Chance gibt. Ein entsprechender Gesetzentwurf des Präsidenten schaffte es im vergangenen Jahr nicht einmal zur Abstimmung. Vor allem Republikaner blockierten die Verschärfung. Die mächtige Waffenlobby National Rifle Association (NRA) machte Stimmung gegen den Entwurf, der vorsah, auch bei Verkäufen auf Waffenmessen und übers Internet eine Hintergrundprüfung der Kunden zu verlangen.

"Passiert einmal pro Woche"

"Wir sind das einzige entwickelte Land, in dem so etwas passiert", sagte er in einem Chat auf der Online-Plattform Tumblr. "Und es passiert einmal pro Woche." Für ihn sei das sehr frustrierend. Aber "wenn die öffentliche Meinung keine Änderung durch den Kongress verlangt, dann wird sich nichts ändern". Viele Kongressmitglieder hätten offenbar Angst vor der Macht der Waffenlobby.

In den vergangenen Wochen ist es in den USA wiederholt zu Schießereien an öffentlichen Orten, darunter auch Schulen und Universitäten gekommen.

(APA/dpa)

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