Peru: Archäologen stoßen auf Gräber eines unbekannten Volkes

Das Volk hat vor etwa 1500 Jahren am Fluss Tambo in Pero gelebt und glaubte an ein Leben nach dem Tod. Polnische und peruanische Archäologen haben 150 Gräber dieses Volkes entdeckt.

Polnische und peruanische Archäologen sind in Peru auf die Gräber eines bisher unbekannten Volkes gestoßen, das vor etwa 1500 Jahren im Mündungsgebiet des Flusses Tambo gelebt hatte. "Bisher machten wir nur einzelne Funde, aber jetzt haben wir mehr als 150 Gräber entdeckt", sagte der Archäologe Jozef Szykulski von der Universität Breslau (Wroclaw) dem polnischen Nachrichtensender TVN 24.

Besonders interessant sei, dass die Mitglieder der noch nicht genauer erforschten Gesellschaft an ein Leben nach dem Tode glaubten: Es gab Grabbeigaben, offenbar hochrangige Tote wurden mit Familienmitgliedern und Haustieren beigesetzt. Viele der Toten seien in Fischernetze eingewickelt gewesen und in Grabtücher gekleidet.

Bambusrohre für Kontakt mit Toten

Möglicherweise suchten die Lebenden auch "Kontakt" zum Reich der Toten: In den Ohren einiger Toter wurden Bambusrohre gefunden, die aus dem Grab an die Oberfläche ragten. "Wir nehmen an, dass die Lebenden zu diesen Gräbern gegangen sind, um den Toten Bitten zu überbringen oder vielleicht auch Gebete für die Geister oder Götter", sagte Szykulski. Der Gräberfund sei der wichtigste der seit 2008 laufenden Grabungsarbeiten.

(APA/dpa)

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