Bericht: Menschenaffen von Rohstoffindustrie bedroht

Orang Utan
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Am Rande der UN-Umweltkonferenz in Nairobi wurde ein alarmierender Bericht vorgelegt: Tierschützer warnen hier vor einer kompletten Zerstörung fast aller Lebensräume für Menschenaffen bis 2030.

Die Rohstoffindustrie bedroht zunehmend die Lebensräume von Affen in Afrika und Asien. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Mittwoch am Rande einer UN-Umweltkonferenz in Nairobi vorgelegt wurde. Es gebe "absolut keinen Zweifel" daran, dass der Abbau von Rohstoffen wie Öl, Gas oder Holz Auswirkungen auf Affen wie Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen und ihre Lebensräume habe, sagte die Menschenaffen-Expertin Helga Rainer von der Tierschutzorganisation Arcus Foundation.

In 22 von 27 Verbreitungsgebieten von Menschenaffen gebe es Bergbauprojekte im direkten Umkreis, sagte Rainer. Die für die Rohstoffgewinnung erforderliche Infrastruktur wie Straßen und Bahnlinien bringe weitere indirekte Auswirkungen mit sich.

Keine Habitate bis 2030

Die Autoren des Berichts gehen davon aus, dass bis 2030 nur noch zehn Prozent der Lebensräume von Affen in Afrika und nur noch ein Prozent der Lebensräume von Affen in Asien unberührt sein werden, wenn die Entwicklung im heutigen Tempo weitergeht.

Die Internationale Naturschutzunion IUCN stuft alle Primatenarten als gefährdet ein. In Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo gibt es schätzungsweise noch 880 Berggorillas.

Von den Cross-River-Gorillas in Kamerun und Nigeria soll es nur noch 250 Exemplare geben. Besonders bedroht ist der Hainan-Schopfgibbon, der im südchinesischen Hainan vorkommt und dessen Population nur noch aus 21 Individuen besteht.

(APA/AFP)

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