Familiendrama in Texas: Täter droht die Todesstrafe

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Am Donnerstag erschoss er die Schwester seiner Ex-Frau und fünf weitere Angehörige. Nun droht dem 33-Jährigen die Todesstrafe.

Einen Tag nach der blutigen Familientragödie im US-Bundesstaat Texas ist der mutmaßliche Täter offiziell des Mordes beschuldigt worden. Die Polizei sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass der 33-Jährige die Schwester seiner geschiedenen Frau, seinen Ex-Schwager sowie vier ihrer fünf Kinder erschossen hatte. Ihm droht die Todesstrafe.

Am Donnerstag wurden weitere Details de Dramas bekannt. Nach Angaben der Polizei verschaffte sich der Mann als angeblicher Bote des Kurierdienstes FedEx Zugang zu dem Haus der Familie in Spring, einem Vorort von Houston. Er traf zunächst nur die Kinder an und zwang sie mit vorgehaltener Waffe, mit ihm gemeinsam auf die Rückkehr der Eltern zu warten. Er fesselte seine Opfer, zwang sie, sich flach auf den Boden zu legen und wollte wissen, wo sich seine Ex-Frau aufhielt. Als sie sagten, sie wüssten es nicht, schoss er ihnen kaltblütig in den Kopf.

Ronald Lee Haskell, 33
Ronald Lee Haskell, 33(c) Reuters (HANDOUT)

Zu den Todesopfern zählen die 39 und 33 Jahre alten Eltern Stephen und Katie Stay, ihre beiden Söhne im Alter von 13 und vier Jahren und zwei neun und sieben Jahre alte Töchter. Ihre älteste Tochter Cassidy überlebte schwer verletzt, weil sie sich tot stellte.

Cassidy gelang es auch, den Notdienst zu rufen und ihn davor zu warnen, dass der Todesschütze auf dem Weg zu den Großeltern sei, um auch diese zu erschießen. Die Polizei konnte den Mann schließlich in einer Sackgasse stellen, nach stundenlangen Verhandlungen ergab er sich.

Nach Gerichtsdokumenten aus dem Bundesstaat Utah, in dem der mutmaßliche Schütze lebt, wurde er im Februar von seiner Frau geschieden. Das Verfahren verlief demnach stürmisch, zwischendurch wurde der 33-Jährige als "Gefahr" für seine Kinder eingestuft. Im Jahr 2008 war er nach Informationen der Lokalpresse schon einmal unter dem Verdacht der häuslichen Gewalt festgenommen worden.

In den USA gibt es immer wieder tödliche Schussangriffe und Amokläufe, die regelmäßig die Debatte über schärfere Waffengesetze anfachen. Präsident Barack Obama ist für eine solche Verschärfung, scheiterte aber im Kongress bisher am Widerstand vor allem aus den Reihen der Republikaner. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verbrieft, Schätzungen zufolge befinden sich rund 300 Millionen Schusswaffen in Privathaushalten.

(APA/AFP)

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