Bluttat in Bad Reichenhall: Verbindung zu Fall Lucile?

Ermittler am Fundort der Leiche von Lucile.
Ermittler am Fundort der Leiche von Lucile.(c) APA/ZOOM-TIROL (ZOOM-TIROL)
  • Drucken

In der Nacht auf Montag wurden von einem bislang Unbekannten ein 73-Jähriger getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt. Die Polizei prüfe nun Parallelen im Fall Lucile.

Nach der Bluttat in Bad Reichenhall, bei der ein 73-Jähriger getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt worden ist, interessieren sich die bayerischen Ermittler auch für den Fall der im Jänner in Kufstein erschlagenen 20-jährigen Studentin Lucile K. "Es ist ein normaler Ablauf, dass ähnlich gelagerte Fälle im näheren Einzugsgebiet überprüft werden", sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier der APA.

Der Täter in Bad Reichenhall sei - wie auch im Fall der in Tirol getöteten, französischen Studentin - mit "äußerster Brutalität" vorgegangen, erklärte Thalmeier und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Zudem wurden die Opfer in beiden Fällen in der Nacht auf offener Straße überfallen und ihre Wertgegenstände geraubt. Der Tiroler LKA-Leiter Walter Pupp meinte, dass es für eine seriöse Einschätzung noch zu früh sei, man aber jedenfalls mit den Kollegen in Bayern in Kontakt stehe. Sobald die ersten Ermittlungsergebnisse vorlägen, werde man diese mit den Erkenntnissen im Fall Lucile abgleichen, so Pupp.

Ein Toter, eine Schwerverletzte

Die beiden Gewaltverbrechen in Bad Reichenhall waren in der Nacht auf Montag verübt worden. Der 73-Jährige war gegen 3.00 Uhr mit schwersten Kopfverletzungen von einem Passanten in der Altstadt entdeckt worden. Beim Eintreffen der Rettungskräfte war der Mann aber bereits tot. Rund 15 Minuten später wurde unweit des Toten die schwer verletzte 17-jährige Frau gefunden, die angab, überfallen worden zu sein. Sie wurde in das Salzburger Landeskrankenhaus gebracht. Dort hieß es am Mittwoch gegenüber der APA, dass die 17-Jährige weiterhin auf der Intensivstation betreut werde. Sie befindet sich laut Klinik-Sprecherin Beate Erfurth noch im künstlichen Tiefschlaf: "Ihr Zustand ist nach wie vor stabil".

Laut dem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind bei der eigens eingerichteten Sonderkommission "14. Juli" mittlerweile 150 Hinweise eingegangen. "Diese müssen jetzt von den Ermittlern abgearbeitet werden", sagte der Polizeisprecher. Die Fahndung laufe indes auf Hochtouren weiter. Neben dem Stadtgebiet von Bad Reichenhall konzentrieren sich die Maßnahmen auch auf das benachbarte Salzburg und Tirol, so Thalmeier: "Wir tauschen uns ständig mit den Kollegen in Österreich aus". Die Polizei fahndet nach einem jungen Mann mit schlanker Statur, der laut Augenzeugen eine dunkle Hose und einen schwarzen Kapuzenpulli trug.

Lucile Anfang des Jahres niedergeschlagen

Die Leiche der 20-jährigen Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn. Es handelte sich um eine Eisenstange. Ihre Wertgegenstände blieben seit damals verschwunden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.