Costa Concordia: Arbeiten werden fortgesetzt

Spätestens am Donnerstag soll mit der Befüllung der 30 am Wrack befestigten Schwimmtanks mit Luft begonnen werden.
Spätestens am Donnerstag soll mit der Befüllung der 30 am Wrack befestigten Schwimmtanks mit Luft begonnen werden.(c) APA/EPA/ALESSANDRO DI MEO (ALESSANDRO DI MEO)
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Am Donnerstag wurden die letzten Stahlkabel und Ketten in Position gebracht. Indes bereitet sich Genua auf das Eintreffen des Costa-Concordia-Wracks vor.

Vor der Insel Giglio werden am Mittwoch die Arbeiten für den Abtransport der 2012 havarierten Costa Concordia fortgesetzt. Nachdem das Schiff am Montag wieder schwimmfähig gemacht und in tiefere Gewässer gezogen wurde, wurden die letzten Stahlkabel und Ketten in Position gebracht. Damit beginnt eine weitere Phase der Vorbereitungen für den Abtransport.

Spätestens am Donnerstag soll mit der Hauptbefüllung der 30 am Wrack befestigten Schwimmtanks mit Luft begonnen werden. Die Tanks sollen dem Kreuzfahrtriesen den nötigen Auftrieb für den Abtransport geben. Anschließend werden die Decks des Schiffs gereinigt und auf mögliche bisher unentdeckte Schäden geprüft, bevor der Kreuzfahrtriese zur Verschrottung nach Genua gebracht wird.

Schiff am Montag von Giglio weggebracht

Es sei nun "realistisch", dass das Schiff am Montag von Giglio weggebracht werde, sagte Chefingenieur der Bergungsmannschaft, Franco Porcellacchia. 350 Kilometer muss das Schiff bis nach Genua transportiert werden, die letzte Reise wird voraussichtlich vier Tage lang dauern. Italiens Verkehrsminister Maurizio Lupi versicherte, dass die Bergungsarbeiten nach Plan voranschreiten. "Wenn alles so weitergeht, wird die Costa Concordia bald in Genua sein", erklärte der Minister.

Die Abschleppung des Wracks erfolgt zehn Monate nach der spektakulären Aufrichtung des Schiffes im vergangenen September und stellt eine gigantische Herausforderung dar. Noch nie war ein 48.000 Tonnen schweres Schiff mehr als 280 Kilometer lang geschleppt worden. An die 500 Fachleute sind rund um die Uhr im Einsatz. Nach Angaben des Vorstandschefs der Reederei Costa Crociere, Michael Thamm, werden die Kosten für die Bergung und die Entschädigungen für die Passagiere insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro betragen.

Genua bereitet sich auf Wrack-Ankunft vor

Am Donnerstag wurden die letzten Stahlkabel und Ketten in Position gebracht. Indes bereitet sich Genua auf das Eintreffen des Costa-Concordia-Wracks vor. Rund 1.000 Beschäftigte werden voraussichtlich zwei Jahre lang an der Zerlegung des Schiffs arbeiten.

In einer ersten Phase soll die gesamte Inneneinrichtung entfernt werden. Erst danach können die eigentlichen Arbeiten beginnen. Um die Costa Concordia sollen Barrieren errichtet werden, um zu verhindern, dass gefährliche Stoffe ins Wasser gelangen.

Das Kreuzfahrtschiff war am 13. Jänner 2012 mit mehr als 4.200 Menschen an Bord vor der Insel Giglio auf Grund gelaufen, 32 Menschen starben. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 77 Österreicher auf der Costa Concordia, die sich alle retten konnten. Die Reederei Costa Crociere, die zum US-Kreuzfahrtriesen Carnival gehört, hat ihre Mitverantwortung eingestanden, da mehrere Angestellte des Unternehmens für die Havarie verantwortlich gemacht werden.

(APA)

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