Beben in China: Fünf Millionen Obdachlose

(c) AP (Color China Photo)
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Selten finden die Rettungskräfte noch Überlebende. Nach dem Einsturz von knapp 7000 Schulen gibt es Gerüchte über Bausünden. Die Regierung will die Schuldigen finden.

Starke Nachbeben haben die Menschen im chinesischen Erdbebengebiet am Freitag in neue Panik versetzt. Der heftigste Erdstoß in der Provinz Sichuan hatte amerikanischen Geologen zufolge die Stärke 5,5 und lag nur zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Die bestätigte Zahl der Todesopfer wurde inzwischen mit mehr als 22.000 angegeben, letztlich wird mit etwa 50.000 Toten gerechnet. Nach den Angaben des Vize-Gouverneurs von Sichuan, Li Chengyun, seien 4.807.200 Menschen gezwungen gewesen, in "Behelfsunterkünfte" zu ziehen. Die Wut wächst

Am vierten Tag nach dem verheerenden Erdbeben haben die Rettungsmannschaften 17 Menschen aus den Trümmern befreit, darunter ein überlebendes Kind aus einer eingestürzten Schule. Die Bergung des Kindes nährt die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, doch gleichzeitig wächst die Wut: Nach vorläufigen Informationen seien 6900 Klassenräume in der Provinz Sichuan zerstört worden, Tausende Schüler kamen vermutlich ums Leben. Empörte Eltern hatten darauf verwiesen, dass viele Gebäude örtlicher Behörden dem schweren Beben besser standgehalten hätten, während die Schulen eingestürzt seien. Viele Schulen auf dem Land sind unterfinanziert. Die Regierung in Peking hat eine Untersuchung der Bauqualität vieler eingestürzter Schulen angeordnet. "Wenn es Qualitätsprobleme in den Schulgebäuden gegeben hat, werden wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und der Öffentlichkeit eine zufriedenstellende Antwort geben", sagte der Chef der Planungsabteilung im Erziehungsministerium, Han Jin, nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Rettungsarbeiten in "kritischster Phase"

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