Moskauer Metro-Chef nach Unglück mit 22 Toten entlassen

Der Moskauer Bürgermeiters Sergej Sobjanin versucht nach dem U-Bahn-Unglück mit 22 Toten das Vertrauen in die Metro wiederherzustellen.
Der Moskauer Bürgermeiters Sergej Sobjanin versucht nach dem U-Bahn-Unglück mit 22 Toten das Vertrauen in die Metro wiederherzustellen.(c) imago/ITAR-TASS
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Der von Bürgermeister Sobjanin eingesetzte Nachfolger will alle Stationen und Tunnel kontrollieren. Er soll das Vertrauen in die Metro wieder herstellen.

Eine Woche nach dem verheerenden U-Bahn-Unglück in Moskau hat Bürgermeister Sergej Sobjanin den Chef der Metro entlassen. An die Stelle von Iwan Bessedin rücke Dmitri Pegow, der Leiter der für die Hochgeschwindigkeitszüge zuständigen Abteilung bei der Bahn, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Dienstag den Moskauer Bürgermeister.

Aufgabe des neuen Chefs sei es, das Vertrauen der Moskauer in ihre U-Bahn wiederherzustellen. Der Unfall habe die "gewaltige Arbeit" der Metro der vergangenen Jahre zunichtegemacht, befand Sobjanin. Eine U-Bahn war am vergangenen Dienstag zwischen zwei Stationen entgleist, 22 Menschen starben, etwa 150 weitere wurden verletzt. Ursache sollen nachlässig ausgeführte Weichenarbeiten gewesen sein. Bisher wurden vier Verdächtige festgenommen. Der neue Chef der Metro kündigte an, in der nächsten Zeit alle U-Bahnstationen und Tunnel untersuchen zu lassen.

Medien berichteten, dass in der Nacht auf den Unglückstag am Dienstag an den Weichen gearbeitet worden sei. Möglicherweise könnte ein fehlerhafter Stellmechanismus an der Weiche zum Entgleisen der Waggons geführt haben. Der Verdacht richtet sich gegen Arbeiter sowie einen Metro-Mitarbeiter, der nach Abschluss der Arbeiten die Anlage nicht noch einmal überprüft habe, berichtete das Internetportal "lienews.ru".

(APA/AFP)

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