Ebola-Epidemie: USA testen erstmals Impfstoff

A Samaritan's Purse medical personnel demonstrates personal protective equipment to educate team members on the Ebola virus in Liberia in this undated handout photo
A Samaritan's Purse medical personnel demonstrates personal protective equipment to educate team members on the Ebola virus in Liberia in this undated handout photoREUTERS
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Die WHO gibt Mittel in der Höhe von 74 Millionen Euro zur Bekämpfung der Ebola-Seuche in Westafrika frei.

Im Kampf gegen die tödliche Ebola-Seuche wird in den USA demnächst ein neuer Versuch mit einem Impfstoff gestartet: Die US-Regierung will im September erstmals einen Ebola-Impfstoff am Menschen testen. Der Impfstoff habe bereits positive Ergebnisse an Affen gezeigt, berichteten der Sender CNN und die Zeitung USA Today am Donnerstagabend. Das nationale Institut zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten und die amerikanische Arznei-Zulassungsbehörde arbeiten gemeinsam daran, dass die Tests so schnell wie möglich beginnen könnten.

Angesichts des bislang schwersten Ausbruchs der Krankheit in Westafrika - die Zahl der Todesopfer liebt mittlerweile jenseits der 700 - drängt die Zeit. Die am stärksten betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia versuchen, die Seuche mit Kontrollen an Flughäfen und anderen Grenzübergängen einzudämmen. Gegen Ebola gibt es derzeit weder eine Impfung noch eine Therapie, je nach der aggressivität des Virenstammes beträgt die Sterblichkeitsrate bis zu 90 Prozent aller Infizierten.

WHO: Aktueller Ausbruch "beispiellos"

Mit einem Sofortprogramm im Volumen von 100 Millionen Dollar (74,62 Mio. Euro) reagiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Epidemie:  "Das Ausmaß des Ebola-Ausbruchs und die damit verbundenen Risiken erfordern, dass die WHO und die betroffenen Länder ihrer Antwort eine neue Qualität geben", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Cha.

Der gegenwärtige Ebola-Ausbruch in Westafrika sei beispiellos, warnte Chan. Nötig seien mehr finanzielle Mittel und eine bessere Unterstützung der betroffenen Regionen durch Fachleute. Dringend benötigt würden vor allem Seuchenfachleute, Ärzte und Krankenschwestern. Auch Logistikfachleute würden gesucht, appellierte Chan an die Staatengemeinschaft. Insgesamt müsse das Helferkontingent dringend um einige Hundert Experten aufgestockt werden.

Liberia schloss alle Schulen

Chan kündigte an, das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Seuche am Freitag in Guinea mit den Präsidenten der betroffenen westafrikanischen Staaten zu besprechen. Am Donnerstag hatte Sierra Leone den Notstand ausgerufen. Das Land ist am stärksten von der Epidemie betroffen. Liberia hatte am Donnerstag sämtliche Schulen des Landes vorübergehend geschlossen, alle Beamten, die nicht unbedingt benötigt werden, nach Hause geschickt und den Freitag zum nationalen Desinfektionstag erklärt.

Nach WHO-Angaben sind bei dem Ausbruch in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 720 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.300 Menschen haben sich infiziert. Die Seuche führt in 60 bis 90 Prozent der Fälle zum Tod. Sie wird über alle Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen eines erkrankten Menschen übertragen.

USA geben Reisewarnung aus

Mittlerweile haben die USA eine Reisewarnung für drei afrikanische Staaten herausgegeben, in denen sich das Ebola-Virus ausbreitet. Es handle sich um Guinea, Liberia und Sierra Leone, teilte das Center for Disease Control am Donnerstag in Washington mit. Bereits zuvor hatte das US-Friedenscorps angekündigt, Hunderte Helfer aus den drei betroffenen Ländern abzuziehen.

(APA/Reuters)

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