Die Patienten waren vergangene Woche aus einer gestürmten Klinik entwischt. Ein experimentelles Medikament scheint derweil Wirkung zu zeigen.
Mit einer zumindest halbwegs beruhigenden Nachricht inmitten der Ebola-Seuche konnten Liberias Gesundheitsbehörden am Dienstag aufwarten: Alle 17 Patienten, die vergangenen Samstag beim Sturm auf eine Klinik in der Hautpstadt Monrovia entwischten, konnten gefunden werden und wurden bereits wieder in eine Spezialklinik verbracht. Die Gefahr ist allerdings groß, dass die Erkrankten in den vergangenen Tagen weitere Menschen angesteckt haben, mit denen sie direkten Körperkontakt hatten.
Liberia ist neben Sierra Leone bisher am Stärksten von der Epidemie betroffen. Die Regierung versucht zwar, die Situation auch durch den Einsatz der Armee unter Kontrolle zu bringen. Am Montag wurde bekannt, dass die Regierung den Grenzsoldaten sogar den Schießbefehl erteilt hat, sollten Menschen des Nachts versuchen, die gesperrte Grenze zwischen Sierra Leone und Liberia zu überwinden.
Neuer Verdachtsfall in Spanien
Liberias Informationsminister Lewis Brown erklärte unterdessen, dass das experimentelle Medikament "Zmapp", das drei Ärzten verabreicht worden war, zur Hoffnung Anlass gebe: Die drei Patienten würden "bemerkenswerte Zeichen der Besserung" aufweisen, sagte Brown am Dienstag.
Aus Spanien wurde derweil ein neuer Ebola-Verdachtsfall gemeldet. In der baskischen Stadt Bilbao wurde ein Patient wegen einer möglichen Ebola-Infektion in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses gebracht. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, war der Mann kürzlich von einer Dienstreise aus dem wesetafrikanischen Land Sierra Leone zurückgekehrt.
(APA/Reuters)