Designerdrogen: "Legal High"-Konsum europaweit gestiegen

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Symbolbild(c) REUTERS (JASON REDMOND)
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Designerdrogen - so genannte "Legal Highs" sind in Europa auf dem Vormarsch. In Österreich haben bereits sieben Prozent der Jugendlichen Erfahrungen damit.

Neue psychoaktive Substanzen, bekannt unter den Bezeichnungen Designerdrogen und "Legal Highs", sind europaweit immer beliebter. Die Zahl der jungen Leute, die nach eigenen Angaben solche Drogen verwendet haben, sind von fünf Prozent im Jahr 2011 auf heute acht Prozent gestiegen. Das geht aus einer am Donnerstag vorgestellten Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission hervor.

Für die Umfrage wurden EU-weit 13.000 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren befragt. In Österreich gaben sieben Prozent der Befragten an, Erfahrungen mit solchen Substanzen zu haben.

Junge Europäer informieren sich nach Angaben der EU-Kommission hauptsächlich über das Internet über Drogen. Mehr als ein Viertel der jungen Menschen (29 Prozent) erklärten, dass sie in keiner Weise über die Auswirkungen und Risiken von sogenannten "Legal Highs" informiert wurden.

"Alkohol gefährlicher als Cannabis"

Cannabis haben laut der Umfrage 31 Prozent der Befragten EU-weit und 38 Prozent in Österreich ausprobiert, davon sieben bzw. neun Prozent in den vergangenen 30 Tagen. Alkohol wird von den österreichischen Jugendlichen übrigens im Gegensatz zum EU-Trend als etwas gefährlicher für die Gesundheit als Cannabis eingestuft. 56 Prozent der Befragten in Österreich halten regelmäßigen Alkoholkonsum für ein hohes Risiko, aber nur 54 Prozent den regelmäßigen Gebrauch von Cannabis.

Seit 1997 haben die EU-Länder nach Angaben der EU-Kommission mehr als 360 neue psychotrope Substanzen erfasst. Zehn Substanzen wurden in der EU auf Vorschlag der Brüsseler Behörde Kontrollen unterzogen - zuletzt Mephedron, 4-MA und 5-IT. Im Juni schlug die EU-Kommission vor, vier neue psychotrope Substanzen zu verbieten, die ähnliche Wirkungen haben wie Heroin oder LSD: MDPV, 25I-NBOMe, AH-7921 und Methoxetamin. Außerdem forderte sie Risikoabschätzungen zu zwei neuen psychotropen Substanzen an: - 4,4'-DMAR und MT-45.

Ein hartes Vorgehen gegen Drogendealer wird von der Mehrheit der europäischen und österreichischen Jugendlichen als wirksamstes Vorgehen gegen das Drogenproblem gesehen. 57 bzw. 63 Prozent fordern dies, während 43 bzw. 47 Prozent auch Aufklärungskampagnen für wirksam erachten.

(APA)

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