Nach Kuh-Attacke in Tirol: Diskussion um Bärenjagd in Italien

Nach einer Attacke auf einen Wanderer soll Braunbärin "Daniza" gejagt werden. Die Grünen wollen dies verhindern und verweisen auf die Kuh, die in Tirol einen Wanderer verletzt hat und nicht getötet wurde.

Braunbärin "Daniza"soll eingefangen werden , nachdem sie am vergangenen Freitag einen Schwammerlsucher im Trentino angegriffen und verletzt hat. Der Fall beschäftigt nun auch die italienische Justiz. Die Grünen haben bei der Staatsanwaltschaft in Trient eine Untersuchung und die Aussetzung der Jagd auf die Bärin beantragt: "Die Bärin 'Daniza' hat lediglich reagiert, um ihre Jungen zu schützen. Es wäre schlimm, wenn sie eingesperrt nicht mehr in die Wälder zurückkehren könnte," sagte der Chef der Grünen Angelo Bonelli.

"Danzia wollte ihre Jungen schützen"

"In Tirol hat eine Kuh einen Wanderer schwer verletzt, doch dies hat zu keiner Tötung des Tieres geführt. Die Lokalbehörden haben lediglich Wanderer aufgefordert, vorsichtig zu sein. Wälder sind keine Tiergärten," so Bonelli.

Während das italienische Umweltministerium gemeinsam mit den Trentiner Behörden die Notwendigkeit betonte, die 18-jährige Bärin einzufangen und sie in ein geschütztes Gelände zu bringen, verlangen auch Politiker der oppositionellen Fünf Sterne-Bewegung und Umweltaktivisten, dass "Daniza" weiterhin im Freien mit ihren Jungen leben solle. Das Umweltministerium hielt dem entgegen, dass die Bärin gefährlich sei, da sie bereits vor zwei Jahren Wanderer angegriffen hatte. Das Projekt "Life Ursus" zum Bärenschutz sei aber weiterhin von Interesse und es soll durch Problembären nicht gefährdet werden.

Daniza soll in Gehege mit "Problembären"

Das mit einem Sender ausgestattete Tier wird von der Trentiner Forstbehörde intensiv gesucht, bisher jedoch erfolglos. Es wurden auch Fallen aufgestellt. Sollte "Daniza" gefunden werden, würde die Braunbärin dann in einem Gehege gehalten werden, dort sind schon andere sogenannte Problembären.

Seit Dienstag protestieren Tier- und Umweltschützer in Trient und verlangen Freiheit für "Daniza". Auch im Internet werden Kampagnen für die Bärin geführt: Facebook-Gruppen mit Tausenden Mitgliedern sind entstanden. 40.000 Unterschriften konnten die Tierschützer sammeln.

(APA)

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