Ebola: Senegal schließt Grenzen zu Guinea

Auch in Liberia werden die Grenzen kontrolliert, um die Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
Auch in Liberia werden die Grenzen kontrolliert, um die Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.(c) REUTERS (STRINGER)
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Die Maßnahme gilt für die Landesgrenze sowie für Flugzeuge und Schiffe aus Guinea, Sierra Leone und Liberia. Die WHO arbeitet indes eine Strategie für Bekämpfung der Epidemie aus.

Der Senegal hat wegen der Ebola-Epidemie am Donnerstag seine Grenzen zu dem stark betroffenen Nachbarstaat Guinea geschlossen. Wie das Innenministerium mitteilte, gilt die Maßnahme für die Landesgrenze sowie für Flugzeuge und Schiffe aus der Republik Guinea, Sierra Leone und Liberia. Zuvor hatte bereits Südafrika seine Grenzen für Reisende aus den drei Ländern geschlossen.

Seine im Süden und Südosten gelegenen Grenzposten zu Guinea hatte der Senegal bereits vom 30. März bis zum 6. Mai geschlossen. Sie waren dann aber wegen einer Entspannung der Lage wieder geöffnet worden. Seinerzeit waren durch die Epidemie in Guinea etwa hundert und in Liberia rund ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen.

Mittlerweile gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO)die Zahl der Ebola-Toten mit mindestens 1350 an, davon 576 in Liberia, 396 in Guinea und 374 in Sierra Leone. In den vergangenen Wochen war die Opferzahl schnell angestiegen.

WHO arbeitet Strategie aus

Die WHO entwickelt indes nach Angaben einer Sprecherin derzeit eine Strategie für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika. Darin würden konkrete Maßnahmen festgelegt, wie die WHO und ihre Partner in den kommenden sechs bis neun Monaten vorgehen sollten, sagte Fadela Chaib am Freitag vor Journalisten in Genf.

Auf die Frage, ob der genannte Zeithorizont bedeute, dass die WHO mit einer Dauer der Epidemie bis 2015 rechne, sagte sie: "Niemand weiß, wann dieser Ebola-Ausbruch gestoppt sein wird." Die westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone sind am schwersten von der Ebola-Epidemie betroffen. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas, Nigeria, ist es bisher nach ersten Fällen offenbar gelungen, eine stärkere Verbreitung der Viruserkrankung zu verhindern.

WHO-Treffen Anfang September

Anfang September will sich die WHO mit möglichen Behandlungen des Ebola-Virus befassen. Auf der Tagesordnung der Gespräche am 4. und 5. September in Genf stünden die Sicherheit und Wirksamkeit von noch nicht zugelassenen Medikamenten.

Mehr als 100 Experten würden an dem Treffen teilnehmen. Sie sollen zudem erwägen, wie die Studien vorangetrieben und die Produktion neuer Mittel beschleunigt werden könnte. Als ein Beispiel nannte die Organisation das Präparat ZMapp. Es wurde bisher bei sechs Patienten angewendet, die Vorräte sind damit aufgebraucht.

Infizierter Arzt wieder wohlauf

Ein mit dem Virus infizierter amerikanischer Arzt wurde am Donnerstag aus dem Krankenhaus in Atlanta entlassen. Er war mit ZMapp behandelt worden, das aus monoklonalen Antikörpern besteht. Auf die Frage, ob die experimentellen Medikamente gewirkt hätten, sagte der behandelnde Arzt: "Ehrlich gesagt, wir haben keine Ahnung." Ein spanischer Priester, dem ebenfalls ZMapp verabreicht wurde, starb. Zwei liberianischen Helfern ginge es deutlich besser. Ein Arzt aus Liberia sei nach wie vor in kritischem Zustand, zeige aber Anzeichen von Besserung.

>> Mehr: Die wichtigsten Fakten zu Ebola

(APA/AFP)

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