Die derzeit in Westafrika wütende Infektionskrankheit hat sich nun auch auf den Senegal ausgebreitet.
Die Ebola-Epidemie hat das fünfte afrikanische Land erreicht: Im Senegal wurde der erste Ebola-Fall gemeldet. Das bestätigte das Gesundheitsministerium am Freitag.
Zu Beginn waren die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone betroffen. Das Virus wurde etwas später nach Nigeria und in die Demokratische Republik Kongo eingeschleppt. Bei dem Fall im Senegal dürfte es sich um einen guineischen Staatsbürger handeln.
Rasanter Anstieg an Infektionen
In Westafrika ist die Zahl der Ebola-Infektionen während der vergangenen Woche deutlich stärker gestiegen als in jedem vergleichbaren Zeitraum seit Ausbruch der Seuche. Der Negativ-Rekord betreffe jedes der drei hauptsächlich betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in einem Bericht mit.
In der 35. Kalenderwoche wurden etwa 550 Fälle bekannt, in der 34. Woche waren es knapp 400 - auch diese Zahl war bis dahin beispiellos. Am dramatischsten ist die Entwicklung den Angaben zufolge in Liberia. Die Sterblichkeitsrate bezifferte die WHO mit durchschnittlich 51 Prozent in Westafrika. Sie reicht von 41 Prozent in Sierra Leone bis 66 Prozent in Guinea.
Schlimmste Epidemie bisher
Nie zuvor hatten sich so viele Patienten in einer so großen Region mit Ebola angesteckt. Der Erreger tauchte zuerst in Guinea auf, breitete sich nach Liberia aus, dann nach Sierra Leone und im Juli schließlich nach Nigeria und Kongo. Die Zahl der Patienten verdoppelte sich bisher nach Angaben von Forschern der Harvard University in Cambridge (USA) binnen rund 35 Tagen, wie sie in der Fachzeitschrift "Science" berichteten.
Bis zum 26. August registrierte die WHO 3069 bestätigte und Verdachtsfälle, 1552 Menschen starben. Tatsächlich könnten die Zahlen zwei bis vier Mal so hoch liegen, warnte die Organisation.
(APA/dpa)