Grubenunglück in Nicaragua: 20 Minenarbeiter gerettet

Zwei Arbeiter konnten sich selbst befreien.
Zwei Arbeiter konnten sich selbst befreien.(c) REUTERS (OSWALDO RIVAS)
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In Nicaragua sind bei einem Grubenunglück 20 Minenarbeiter rund 800 Meter unter der Erde eingeschlossen worden. Das Schicksal von fünf Kollegen ist noch ungeklärt.

Nach einem Grubenunglück mit zunächst 28 Vermissten im Nordosten Nicaraguas sind 20 Bergarbeiter aus rund 800 Metern Tiefe gerettet worden. Fünf Menschen würden in der illegal betriebenen Goldmine in einer entlegenen Bergregion unweit der Atlantikküste noch vermisst, teilte die Regierung in der Nacht auf Samstag mit. Nach ihnen werde weiter gesucht.

Ein örtlicher Fernsehsender zeigte eine Leiche, bei der es sich offenbar um einen Arbeiter handelte, offiziell wurde jedoch kein Todesopfer bestätigt. Die Arbeiter waren am Donnerstag verschüttet worden. Heftige Regenfälle hatten einen Erdrutsch ausgelöst, durch den ein Stollen verschlossen wurde. Zwei in geringer Tiefe verschüttete Arbeiter konnten sich später jedoch selbst befreien. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil das Gelände durch den Regen instabil war.

Wie die Präsidentensprecherin Rosario Murillo am Freitag mitteilte, ereignete sich das Unglück am Donnerstagvormittag in einer entlegenen Bergregion im Nordosten des Landes, unweit der Atlantikküste.

Inoffizielle Gold-Schürfanlage

Am Freitag gelang es den Rettungskräften, zwei weitere Arbeiter aus dem Schacht zu bergen. Die Bemühungen der beteiligten Soldaten, Polizisten und Bergleute wurden jedoch durch das instabile Gelände behindert. Zunächst hatten Angehörige auf eigene Faust versucht, den Zugang zum Stollen freizugraben, doch mussten sie wegen des instabilen Geländes aufgeben. Die Nachricht des Unglücks drang erst mit Verzögerung zu den Behörden, da die Mine nahe der Gemeinde Bonanza sehr entlegen ist.

Bei der Mine handelt es sich um eine nicht offiziell betriebene Schürfanlage für Gold, die unter dem Namen Cerro El Comal bekannt ist. Die Gegend um Bonanza ist die Heimat der größten Goldminen des Landes. Infolge des starken Anstiegs des Goldpreises im vergangenen Jahrzehnt hat die Aktivität in dem Bereich erheblich zugenommen. Die Bevölkerung von Bonanza wuchs in einem Jahrzehnt von 8000 aus 40.000 Einwohner. Schätzungen zufolge gibt es in der Region 6000 Guiriseros.

(APA)

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