Vor dem morgigen Unabhängigkeits-Referendum fährt Schottlands Regierungschef Alex Salmond letzte Geschütze auf. In einem offenen Brief appeliert er an seine Landsleute.
Schottlands Regierungschef Alex Salmond hat seine Landsleute aufgefordert, ihr Schicksal mit dem Unabhängigkeits-Referendum am Donnerstag selbst die Hand zu nehmen. "Es ist der größte, uns am meisten Macht gebende Moment, den die meisten von uns je erleben werden", schrieb Salmond in einem offenen Brief vom Mittwoch. "Schottlands Zukunft - unser Land in unserer Hand."
Die Schotten müssten sich gegenseitig vertrauen und mit klarem Kopf entscheiden, ob sie im März 2016 unabhängig von Großbritannien werden wollen. "Was übrig bleibt, sind nur wir", schrieb er, "die Menschen, um die es geht". Er rief seine Landsleute auf, sich die historische Chance nicht entgehen zu lassen und für die Abspaltung von Großbritannien zu stimmen.
Cameron: "Schmerzhafte Scheidung"
Gegner und Befürworter eines unabhängigen Schottlands rüsteten sich für den finalen Kampagnentag vor dem Referendum. Im schottischen Glasgow sind am Mittwoch Kundgebungen beider Lager geplant. Drei am Dienstagabend veröffentlichte Umfragen sahen die Gegner einer schottischen Unabhängigkeit knapp vorn, allerdings waren noch immer viele Wähler unentschieden.
Alle in Schottland lebenden wahlberechtigten Bürger können am Donnerstag darüber abstimmen, ob das Gebiet unabhängig werden soll oder im Vereinigten Königreich bleibt. In den vergangenen Wochen hatten die politischen Spitzen in Großbritannien glühend um die Schotten geworben, Premierminister David Cameron betonte mehrmals, dass die Landesteile wie in einer Ehe zusammengeschlossen seien und nun eine "schmerzhafte Scheidung" drohe.
>> Diskutieren Sie mit im Themenforum zum Schottland-Referendum
(APA/dpa/AFP)