Zwei Babyleichen in Hamburger Schließfach entdeckt

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Symbolbild(c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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Zwei tote Neugeborene hat die Polizei im Hamburger Hauptbahnhof am Donnerstag in einem Schließfach gefunden. Das Motiv der Mutter ist unklar.

Der Fund zweier toter Babys in einem Hamburger Schließfach gibt den Ermittlern Rätsel über die Motive der Mutter auf. Die 39-Jährige habe zunächst nicht befragt werden können, weil es ihr sehr schlecht gehe, sagte ein Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft am Freitag. Die Mutter werde in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik behandelt. Es bestehe akute Selbstmordgefahr.

Die Polizei hatte am Donnerstag in dem Schließfach des Hamburger Hauptbahnhofs einen Koffer mit zwei unterschiedlich stark verwesten Babyleichen entdeckt. "Wir gehen davon aus, dass es sich um Geschwister handelt. Letzte Sicherheit kann allerdings erst eine DNA-Untersuchung in der Gerichtsmedizin erbringen", sagte der Sprecher. Das Ergebnis wurde noch für Freitag erwartet.

Frau sorgte bereits mit Babyleiche für Aufsehen

Die Frau, die verheiratet ist und drei Kinder hat, ist für Polizei und Staatsanwaltschaft kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 2011 hatte sie ein totes Baby auf einem Friedhof in Bad Schwartau zwischen zwei Gräber gelegt. Friedhofsbesucher hatten die Leiche des kleinen Mädchens gefunden. Erst nach Wochen führte ein Hinweis einer Nachbarin zu der Mutter. Diese sagte damals aus, das Kind sei leblos zur Welt gekommen. Ihre Aussage konnte nicht widerlegt werden, deshalb gab es keine Ermittlungen gegen die Mutter.

"Auch jetzt haben wir bisher keine Ansatzpunkte für strafrechtliche Ermittlungen", hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Wegen des Zustandes der Leichen sei es fraglich, ob die Gerichtsmediziner noch feststellen könnten, ob die Babys bei der Geburt gelebt haben, sagte er.

(APA/dpa)

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