Belgien: Fettsteuer im Frittenland?

(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
  • Drucken

Regierung erwägt Steuer auf fette und süße Lebensmittel. Verbraucher sollen es sich zweimal überlegen, ob sie zugreifen.

Brüssel/Den Haag. Belgien ist bekanntermaßen das Land der Pommes mit Mayonnaise, der Pralinen und des Biers. Pommes-Buden sind an jeder Ecke zu finden.

Bart De Wever, Chef der flämisch-nationalistischen Partei N-VA, setzte im Vorjahr ein Zeichen: Er ging auf Diät, ließ Pommes und Bier stehen und nahm respektable 45 Kilogramm ab. Man konnte ihn nachher kaum wiedererkennen. Nun soll der neu Erschlankte quasi ein Vorbild sein: Die Brüsseler Zentralregierung erwägt, eine Fettsteuer einzuführen, so wie es sie etwa in Finnland gibt. Fetthaltige Dickmacher und süße Softdrinks sollen dadurch so teuer werden, dass die Verbraucher es sich zweimal überlegen, ob sie zugreifen.

Vorbild Finnland

„Die Steuer kann die Kosten im Gesundheitswesen in den kommenden Jahren um mindestens 2,2 Mrd. Euro drücken“, meinen die Ernährungswissenschaftler Lieven Annemans und Ignaas Devisch von der Universität Gent. Sie fanden heraus, dass die Einführung einer Fettsteuer in Höhe von zehn Prozent den Body Mass Index (BMI) bei der erwachsenen Bevölkerung erheblich sinken lassen würde. Sprich: Mann und Frau würden schlanker werden. In Finnland seien positive Effekte klar zu sehen. Allerdings müsse man auch den Konsum von Obst und Gemüse fördern. (htz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.