"Seele dem Teufel verkauft": Mafioso gesteht 40 Morde

ITALY FILE GASPARE SPATUZZA
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"Ich habe mich an monströsen Dingen beteiligt", sagt Gaspare Spatuzza. Die Angehörigen der Opfer bittet der abtrünnige Mafioso um Verzeihung.

Der abtrünnige Mafioso, Gaspare Spatuzza, hat bei einem Prozess zugegeben, für 40 Mafia-Morde verantwortlich zu sein. "Ich habe mich an monströse Dinge beteiligt und habe dem Teufel meine Seele verkauft", sagte Spatuzza, der in Mailand per Videoschaltung live aus dem Gefängnis bei einem laufenden Prozess vernommen wurde.

"Ich bitte die Opfer, ihre Angehörigen und meine Stadt Palermo um Verzeihung", sagte Spatuzza, der 1997 in Palermo festgenommen wurde. "Jetzt kann ich ruhig schlafen, weil ich für das Gesetz das tue, was ich machen kann. Mein Leben ist in den Händen Gottes", betonte der Sizilianer.

Die Anti-Mafia-Ermittlungen über die Anschläge der Cosa Nostra im Jahr 1993 haben dank der Aussagen des reumütigen Spatuzza neuen Auftrieb erhalten. Mit der Ermordung der Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino sowie mit Bombenanschlägen habe die Cosa Nostra dem Staat zu Beginn der 90er-Jahre eine Art Nichtangriffspakt aufzwingen wollen, berichtete Spatuzza.

Bei dem Anschlag in der Via Palestro in Mailand hatte eine Autobombe im Juli 1993 im Stadtzentrum fünf Menschen getötet. Unter den Opfern waren drei Feuerwehrleute und ein Polizist. Das fünfte Todesopfer war ein Mann, der in einem angrenzenden Park geschlafen hatte. Sieben Menschen wurden bei der Explosion verletzt. Ein anonymer Anrufer hatte zuvor die Feuerwehr auf einen brennenden Fiat-Uno aufmerksam gemacht. Kurz nach Eintreffen der Feuerwehrmänner explodierte die Bombe.

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