Suche nach Eis: 35.000 Walrosse vor Alaska an Land

Die Walrosse sind auf der Suche nach Eis vor Alaska gestrandet.
Die Walrosse sind auf der Suche nach Eis vor Alaska gestrandet.(c) REUTERS (HANDOUT)
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Mindestens 35.000 Walrosse strandeten im Nordwesten von Alaska auf der Suche nach Eis. Forscher deuten das Phänomen als Folge des Klimawandels.

Auf einem Küstenstrich von Alaska drängen sich seit einigen Tagen mindestens 35.000 Walrosse. Die Massenversammlung sei erstmals am 27. September aus der Luft beobachtet worden, teilten Experten des US-Regierungsinstituts USGS am Mittwoch mit. Vier Tage zuvor seien es nur 1500 Tiere gewesen. So viele Walrosse wie heuer seien aber in Alaska noch nie beobachtet worden. Zu dieser Jahreszeit würden sich die Walrosse üblicherweise auf die Eisdecke der Tschuktschensee zurückziehen, um dort ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen.

Die Experten bezeichneten das Phänomen als eine Folge des Klimawandels. Wegen des wärmeren Klimas habe sich das Packeis der Arktis stärker zurückgezogen als bisher, deshalb hätten die Walrosse auf das Festland ausweichen müssen.

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Laut USGS wurden auf demselben Küstenstrich auch mehr Braunbären gesichtet als erwartet. Hingegen seien die Grauwale, die noch in den 1990er-Jahren in der Gegend anzutreffen gewesen seien, völlig verschwunden.

Pazifische Walrosse verbringen den Winter in der Beringsee. Durch die wärmeren Temperaturen im Sommer zieht sich die Eisgrenze jedoch immer weiter Richtung Norden zurück. Weil sie nicht durchgehend schwimmen können, ruhen sich Walrosse zwischendurch auf Eisschollen aus. Weibchen nutzen das Eis auch für die Geburt.

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Ein weiteres Problem: In den vergangenen Jahren zog sich das Eis immer weiter in Meeresregionen zurück, die tiefer als drei Kilometer sind. Das ist für die Walrosse jedoch zu tief - gewöhnlich suchen sie beim Tauchen nach Nahrung.

Neu sei das Phänomen nicht, im Gegenteil: Es werde immer häufiger beobachtet. So weit oben wie jetzt wurden Walrosse bereits 2007 gesichtet. Im Jahr 2009 starben 130 Walrosse, vor allem Jungtiere, nach einem Ansturm auf das Küstenland vor Alaska.

(APA/AFP/Red.)

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