Schneesturm im Himalaya: Mindestens 21 Tote

NEPAL THORUNG LA AVALANCHE
NEPAL THORUNG LA AVALANCHEAPA/EPA/NEPALESE ARMY / HANDOUT
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Touristen und Bergführer wurden auf der beliebten Annapurna-Runde in Nepal von dem Schneefall überrascht.

Ein heftiger Schneesturm im Himalaya hat mindestens 21 Menschen das Leben gekostet und Dutzende unvorbereitete Wanderer zur Umkehr gezwungen. Die Touristen und ihre Bergführer wurden auf der beliebten Annapurna-Runde in Nepal von dem Schneefall überrascht.

Nach Behördenangaben vom Mittwoch stammten neun der Toten aus Nepal, vier aus Kanada, drei aus Polen, drei aus Israel und jeweils einer oder eine aus Indien und Vietnam. Der Wintereinbruch ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich und hängt laut Meteorologen mit dem Zyklon "Hudhud" zusammen, der vor einigen Tagen auf die Küste Indiens traf. 60 weitere Wanderer, unter ihnen auch fünf Deutsche, seien gerettet worden, sagte der Sprecher des betroffenen Distrikts Mustang, Baburam Bhandari. 19 davon seien verletzt und ins nahe gelegene Jomsom-Krankenhaus gebracht worden.

Darunter befanden sich auch drei Österreicher. Ersten Informationen zufolge handelt es sich um einen Mann und eine Frau im Alter von 27 und 28 Jahren sowie um eine weitere Frau. "Das Außenministerium ist in Kontakt mit ihnen", sagte der Sprecher. Man bemühe sich, die drei Österreicher persönlich zu treffen und zu versorgen. Derzeit sei die Kommunikation schwierig.

Die zwei- bis dreiwöchige Runde um den Achttausender Annapurna gehört zu den Himalaya-Klassikern, vor allem im Frühjahr und jetzt im Oktober sind zahlreiche Wanderer auf der Route unterwegs. Auch der Summit Club des Deutschen Alpenvereins bietet die Tour an, sie ist als leichte Bergwanderung gekennzeichnet.

Als das Wetter umschlug, waren nach offiziellen Angaben gerade 168 Wanderer auf dem Weg zum Thorang-Pass (5.416 Meter), dem höchsten Punkt der Route. "Zu einigen konnten wir keinen Kontakt herstellen, weil die Telefonverbindungen durch den heftigen Regen und Schnee in der Region unterbrochen waren", sagte der örtliche Behördensprecher Devendra Lamichhanne. Er habe aber erfahren, dass sich die meisten auf dem Rückweg befänden.

Mehrere Vermisste

Unklar blieb bis zum Abend (Ortszeit), wie viele Menschen noch vermisst werden. Einsatzkräfte seien auf dem Weg, um den Wanderern zu helfen, sagte Lamichhanne. Örtliche Medien zeigten Bilder von Soldaten, die mit ihren Helikoptern Verletzte ausflogen.

Die toten Wanderer, die zwischen den Dörfern Kangla und Fu gefunden wurden, hätten unter einer dicken Schneedecke gelegen, sagte Lamichhane der nepalesischen Zeitung "República". "Es ist unklar, ob sie wegen des Schneefalls starben oder von einer Lawine fortgerissen wurden."

Schon am Vortag hatte eine Lawine drei nepalesische Yak-Hirten im Distrikt Manang davongerissen. Zwei von ihnen konnten nach offiziellen Angaben nur noch tot geborgen werden, der dritte sei noch nicht gefunden worden.

In diesem Jahr ereigneten sich bereits mehrere schwere Unfälle im Himalaya. Ein gigantischer Eisfall am Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, kostete im April 16 Nepalesen das Leben. Und erst vor drei Wochen starben ein 35-Jähriger aus München und sein Expeditionskollege aus Italien bei einem Rekordversuch am Achttausender Shisha Pangma.

(APA/dpa)

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