Somalia: Gekaperter Frachter von Kriegsschiffen umzingelt

Somalia
SomaliaAP (Hugh E. Gentry)
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Das mit 33 Panzern beladene Schiff war am Donnerstag von Piraten gekapert worden. Vor Somalia wurden in der Vergangenheit wiederholt ausländische Schiffe überfallen.

Ausländische Kriegsschiffe haben nach Angaben eines somalischen Regierungsvertreters am Sonntag den von Piraten gekaperten ukrainischen Frachter umzingelt. Das mit Panzern beladene Schiff "Faina" sei am Sonntag in der Nähe der Hafenstadt Harardhere im Nordosten Somalias von drei Kriegsschiffen eingekreist worden, sagte der Berater des Präsidenten der somalischen Provinz Puntland, Bile Mohamoud Qabowsade.

Eines der Schiffe stamme aus den USA, zwei weitere aus Ländern der Europäischen Union, führte Qabowsade fort, ohne weitere Details zu nennen. Die somalischen Piraten haben vor einem militärischen Befreiungsversuch gewarnt. Sollten französische oder US-Marineeinheiten versuchen, das Schiff zu stürmen, seien sie "für alles verantwortlich, was dann passiert".

Aus US-Verteidigungskreisen verlautete, die "USS Howard" sei bis auf etwa 1000 Meter an die "Faina" herangefahren. Mit der Bewachung sollte sichergestellt werden, dass die Piraten nichts von Bord bringen. Die US-Truppen schienen den Frachter solange zu bewachen, bis eine russische Fregatte die Region erreicht hat.

Kapitän tot


Ohne Gewalt von außen soll der Kapitän russischen Medienberichten zufolge an Herzversagen gestorben sein. An Bord habe es keine Gewalt gegeben, teilte der Informationsdienst der russischen Reederei Sovfracht mit.

35 Mio. Dollar Lösegeld


Die "Faina" mit 33 Panzern sowie Granatwerfern für die kenianische Armee an Bord war am Donnerstagabend vor der Küste Somalias von Piraten gekapert worden. Zur Besatzung zählten neben 17 Ukrainern auch drei Russen und ein Lette. Nach Angaben eines Vertreters des internationalen Seefahrerverbandes in Kenia forderten die Piraten insgesamt 35 Millionen Dollar (23,9 Mio. Euro) Lösegeld. Diese Summe sei den Erfahrungen zufolge jedoch verhandelbar und könne möglicherweise auf unter fünf Millionen Dollar gedrückt werden. Die kenianische Regierung lehnte indes Verhandlungen mit den Piraten ab.

Vor Somalia wurden in der Vergangenheit wiederholt ausländische Schiffe überfallen. Ein japanischer Frachter, der am 20. Juli gekapert wurde, kam nach der Zahlung von zwei Millionen Dollar am Samstag frei, wie die Behörden von Punktland bekanntgaben. Ein griechisches Schiff mit Chemikalien an Bord wurde am selben Tag im Golf von Aden gekapert.

(APA)

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