Kernzone der Suche in den Süden des Schärengartens vor Stockholm verlagert.
Stockholm. Die seit Freitag dauernde Suche nach einem fremden, eventuell russischen Unterwasserfahrzeug vor Stockholm erhielt am Dienstag eine neue Wendung. Erst gab ein Militärsprecher zu, man habe über den exakten Ort einer angeblichen, fotografisch dokumentierten Sichtung des Objekts im Schärengarten, einem Seengebiet mit 30.000 Inseln vor Stockholm, „aus taktischen Gründen“ falsch informiert: Der unbekannte Gegner sollte verwirrt werden. Das Foto sei nicht, wie behauptet, am Jungfrufjärden entstanden, 35 km südöstlich Stockholms, sondern weiter nördlich.
Militärbudget soll steigen
Bald darauf wurde der Luftraum um die Insel Nåttarö im Süden des Schärengartens, 50 km südlich Stockholms, gesperrt. Schiffe und Luftfahrzeuge patrouillieren in der Zone um die fünf Kilometer lange und zwei Kilometer breite Insel, in deren Nähe der großteils unterirdische Kriegshafen von Muskö ist.
Der Zeuge, von dem das (unscharfe) Foto stammt, betonte, er habe ein U-Boot gesehen. Russland verneint jede Verstrickung; ein russischer Tanker kreuzt freilich seit Tagen nahe den Schären, er könnte ein U-Boot-Mutterschiff sein. Schwedens Premier Stefan Löfven kündigte eine Erhöhung des Militärbudgets an. (wg)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2014)