Kriegsschiffe werden zurückbeordert. Ein russisches Flugzeug war unterdessen in Nato-Luftraum eingedrungen.
Stockholm. Die seit fast einer Woche anhaltende Jagd auf ein angeblich fremdes Unterwasserobjekt vor Stockholm wurde am Mittwoch gebremst: Ein Militärsprecher sagte, dass die Aktion „in eine neue Phase“ trete und man einige beteiligte Einheiten, vor allem Kriegsschiffe, zurückbeordere. Als Zurückstufung wollte er das aber nicht verstanden wissen.
Noch am Dienstag hat die Marine verlautbart, es gebe kaum Zweifel, dass ein fremdes Gefährt in die Gewässer eingedrungen sei. Die Militäraktion ist die größte Schwedens seit Ende des Kalten Kriegs; sie begann Freitag, nachdem Funksignale zwischen einem unbekannten Sender in den Schären vor Stockholm und Russland bemerkt worden waren, zudem gab es Sichtungen eines angeblichen U-Boots, worauf der Verdacht auf eine Geheimoperation eines russischen (Mini-)U-Boots fiel.
Überraschenderweise fuhr am Dienstagnachmittag der russische Tanker NV Concord, der seit der Vorwoche auffällig unschlüssig in der Nähe des Suchgebietes gekreuzt war, jäh gen Osten davon. Mittwochmittag ankerte er vor der russischen Insel Seskar, 100 km westlich von St. Petersburg. Vermutungen zufolge könnte er das Mutterschiff eines Klein-U-Bootes sein.
Russisches Flugzeug abgefangen
Kampfjets der NATO haben über der Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. Die Maschine des Typs Il-20 sei ohne Erlaubnis in den Luftraum des westlichen Verteidigungsbündnisses eingedrungen, teilte ein Sprecher am Mittwochabend im belgischen Mons mit. Estland kritisierte die Verletzung seines Luftraums vom Dienstag und übergab eine Protestnote.
Portugiesische F-16-Piloten hätten Sichtkontakt mit der Besatzung der Maschine aufgenommen und sie aus dem NATO-Luftraum hinausbegleitet. Der Vorfall ereignete sich den Angaben der NATO zufolge bereits am Dienstag nahe der estnischen Insel Saaremaa. Das russische Flugzeug sei in Richtung Dänemark unterwegs gewesen und rund 600 Meter weit in den NATO-Luftraum eingedrungen, hieß es. Neben den portugiesischen Jets waren auch belgische F-16 sowie Flugzeuge des Kooperationspartners Schweden an der Abfangmission beteiligt. Die russische Il-20 soll rund eine Minute lang über NATO-Gebiet geflogen sein.
(wg/APA/dpa)