Schweden bricht Suche nach Unterwasserobjekt ab

Schweden brach die Suche nach dem Unterwasserobjekt ab.
Schweden brach die Suche nach dem Unterwasserobjekt ab.(c) APA/EPA/FREDRIK SANDBERG (FREDRIK SANDBERG)
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Ohne jegliche Begründung gab die schwedische Armee in einer kurzen Pressemitteilung bekannt, die Suche nach dem unbekannten Unterwasserfahrzeug abzubrechen.

Die schwedischen Streitkräfte haben ihre Suche nach einem ausländischen Unterwasserobjekt in den Stockholmer Schären nach einer Woche beendet. "Wir glauben, dass das Fahrzeug die schwedischen Hoheitsgewässer wieder verlassen hat", sagte der stellvertretende Einsatzleiter Anders Grenstad bei einer Pressekonferenz am Freitag. Seit Sonntag habe man keine Hinweise mehr bekommen.

Am gestrigen Donnerstag hatte es noch geheißen, sie Suche nach "ausländischer Unterwassertätigkeit" im Küstengebiet vor der Hauptstadt solle bis auf Weiteres fortgesetzt werden. Ein Armeesprecher räumte in Bezug auf die medial zur "U-Boot-Jagd" stilisierten Operation zugleich ein, man wisse selbst nicht, wonach man eigentlich genau suche.

Wahrscheinlich kein U-Boot

Die Einsatzleitung schließt inzwischen aber aus, dass es sich um ein konventionelles U-Boot gehandelt hat. "Wahrscheinlich war es ein kleineres Fahrzeug", sagte Grenstad. Welchen Typs, welcher Nation und mit welchem Ziel es in Schweden war, könne man leider nicht sagen.

Ein Großteil der an der Suche beteiligten Schiffe sei am Freitag in der Früh in den Hafen zurückgekehrt, so Grenstad weiter. Einige Einheiten seien an Land mit Sonderaufgaben befasst.

Seit dem 17. Oktober hatten bis zu 200 Mann nach einem mysteriösen Unterwasserobjekt gesucht, nachdem ein Augenzeuge ein verdächtiges Objekt im Wasser gemeldet hatte. Nach zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung waren die Schweden überzeugt, dass sich eine ausländische Macht unerlaubt in ihren Gewässern aufhalte. In den schwedischen Medien wurde über ein russisches U-Boot in dem Inselgebiet vor Stockholm spekuliert. Moskau wies dies zurück und verwies auf die Niederlande, deren U-Boote in der Gegend an einer Übung beteiligt waren. Den Haag dementierte aber ebenfalls.

In der letzten Woche seien 250 Tipps aus der Bevölkerung eingegangen, sagte Grenstad. Die Analyse aller Hinweise und Beobachtungen werde nun fortgesetzt. Der Einsatz soll ungefähr 20 Millionen schwedischen Kronen (2,17 Mio. Euro) gekostet haben.

In der Vergangenheit waren immer wieder sowjetische und russische U-Boote vor der schwedischen Küste vermutet worden. Im Oktober 1981 sank ein sowjetisches U-Boot in einem militärischen Sperrgebiet vor der Küste von Karlskrona im Süden des Landes.

(APA/dpa)

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