In Marokko wurde ein Schüler zu 18 Monaten Haft verurteilt. Er hatte den Wahlspruch "Gott, Vaterland, König" abgeändert - zugunsten seines Lieblings-Fußballklubs.
Seine Leidenschaft für den spanischen Fußballklub FC Barcelona ist einen marokkanischen Schüler teuer zu stehen gekommen. Nach Medienberichten vom Freitag sollte der 18-Jährige wie in dem nordafrikanischen Land üblich den Wahlspruch "Gott, Vaterland, König" an die Tafel schreiben. Stattdessen notierte er aber: "Gott, Vaterland, Barça". Die Leitung der Schule in der Nähe von Marrakesch zeigte den Schüler bei der Polizei an und diese schaltete die Staatsanwaltschaft ein. In einem Eilverfahren sei der Bursche schließlich wegen Majestätsbeleidigung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden.
Menschenrechtsgruppen hätten Protestbriefe an das Justizministerium und König Mohammed VI. geschrieben, hieß es weiter. In Internetforen wurde zudem der Ruf laut, der Verein und sein Präsident Joan Laporta sollten sich ebenfalls für den Schüler einsetzen. Die spanischen Fußballclubs, vor allem Real Madrid und der FC Barcelona, sind in Marokko überaus beliebt. In Spanien leben fast 700.000 marokkanische Einwanderer.
(Ag.)