Italien: 30 Jahre Haft für Mord an britischer Studentin

(c) www.bilderbox.com
  • Drucken

Ein 20-Jähriger wurde Dienstagabend für den Mord an einer britischen Austauschstudentin zu 30 Jahren Haft verurteilt. Das 22-jährige Opfer soll sich geweigert haben, an Sexspielen teilzunehmen.

Für den Mord an der 22-jährigen englischen Austauschstudentin Meredith K. aus Leeds wurde Dienstagabend ein 20-jähriger Mann zu 30 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht befand den aus der Elfenbeinküste stammenden und später von einer italienischen Familie adoptierten Angeklagten nach elfstündigen Beratungen für schuldig.

Die Studentin wurde am 2. November 2007 halbnackt und mit durchschnittener Kehle tot in ihrer Wohnung in der 160.000-Einwohner-Stadt Perugia aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Verurteilte kein Einzeltäter war: Ebenfalls angeklagt sind die Wohnungskollegin des Opfers, eine 20-jährige US-Amerikanerin, sowie deren Freund, ein 24-jähriger Italiener. Sie sollen an der Tat beteiligt gewesen sein und werden sich demnächst vor Gericht verantworten müssen.

Opfer verweigerte Sexspiele

Die Mitbewohnerin der Ermordeten gab zunächst gegenüber der Polizei an, sich die Ohren zugehalten zu haben, um die Schreie der Britin nicht mehr ertragen zu müssen. Nach widersprüchlichen Angaben während der Ermittlungen brachte sich das Duo aber selbst in Tatverdacht und wurde verhaftet.

Das Motiv für den Mord dürfte einen sexuellen Hintergrund haben. Die Britin weigerte sich offenbar, mit den Angeklagten Sex zu haben. Daraufhin wurde sie vom Täter oder den Tätern vergewaltigt und ermordet. Der nunmehr verurteilte 20-Jährige flüchtete nach der Tat ins Ausland, wurde aber einige Tage später in Deutschland festgenommen. "Jetzt ist endlich Gerechtigkeit gesprochen worden", kommentierten Familienangehörige des Opfers das Urteil.

(Ag. / Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.